13-02-2019, 13:19
(13-02-2019, 00:40)NoBody schrieb: Für jede Antwort wäre ich dankbar.
Herzlich willkommen in unserer Diskussionsrunde.
Ad 1.
Nun, wenn man die Texte für bare Münze nimmt, hat der biblische Gott bis in die Königszeit ausgewählten Personen direkte Anweisungen erteilt. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Texte, die davon berichten, Aufarbeitungen gemeinorientalischer Mythen sind. Das heißt, sie werden in Varianten überall dort erzählt, wo sich diese Mythen ausgebreitet hatten. Die frühesten Fassungen sind in der Regel in Mesopotamien und in Ägypten anzutreffen. Beeinflusst haben sie auch frühe griechische mythologische Texte. So ist beispielsweise der griechische Deukalion-Flutmythos nicht später niedergeschrieben worden als der biblische Sintflutmythos. Beide Fassungen der Sintflut-Sage sind abhängig von sumerischen bzw. assyrischen Grundtexten.
Ad 2.
Richtig. Viele Botschaften des NTs stehen im Widerspruch zu Werten, die im AT vermittelt werden. Deutlich tritt das bei göttlichen Genozidbefehlen zu Tage. Auch andere Botschaften des ATs sind mit dem NT nicht gut kompatibel.
Andererseits lässt sich ein guter Teil der Botschaften des NTs auch im AT auffinden, wenn man danach sucht. Da alle diese Texte über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden sind und mehrfach überarbeitet wurden, sollte das nicht wundern.
Ad 3.
Ja. Jungfrauengeburts- und Auferstehungsmythen gab es in der Antike zuhauf.
Das frühe Christentum stand in Konkurrenz zu anderen Religionen. Herakles, Dionysos, Asklepios, Mitras, Sol invictus, etc. sind da zu nennen. Jesus musste alles das, was von diesen Göttern erwartet wurde, auch abdecken. Beispiel: Wie Asklepios konnte er Tote aufwecken.
Heilungswunder wurden von Ausnahmepersönlichkeiten grundsätzlich erwartet. Berichtet werden solche auch von Kaiser Vespasian.
Auch mit einem Luxuswunder konnte Jesus aufwarten. Wie Dionysos verwandelte Jesus Wasser in Wein.
MfG B.

