02-10-2017, 21:14
Hallo ‚alexela‘,
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum! Was du glaubend bekennst, ist allein deine Sache. Andere (also die Forumsgemeinschaft) können nur sagen, wie sie selbst an die Sache mit dem Glauben heran gehen oder wie die Autoren des Neuen Testaments sie gesehen haben (vor rund 2000 Jahren).
Die Kommunikation mit Gott geht nur über das Gebet. Da jedoch über Gott keine Informationen vorliegen (und nie vorgelegen haben), kann auch hier nur der Blick auf die Mitmenschen und die Beziehung zu ihnen gerichtet werden, Motto: Was kann ich für meine Mitmenschen tun, für meine Umwelt mit allem, was darinnen ist.
Wohin du auch immer schaust: Gott steht "hinter" oder "über" dir – nie mit irgendwelchen Informationen vor dir (so wie andere Dinge oder Personen).
Wer dir etwas von der Möglichkeit einer Gotteslästerung eingeimpft hat, hat in seinem Kopf ein „mickriges Göttchen“!
Du hat einige interessante Details über Gott in deinem Beitrag z. B. die Überzeitlichkeit. Leider sind dies alles Vorstellungen, die zwar nützlich sein können, die man aber nicht diskutieren kann. Es gibt einfach zu viele Menschen, die nie Begegnungen mit einer höheren Macht hatten. Mithin handelt es sich um „unzuverlässige Informationen“. Und „unzuverlässige Informationen“ sind irrelevant für unser Leben. Denn niemand kann sich darauf verlassen.
Gewiss ist nur, dass wir (mit Gott hinter/über uns) mit unserer Mitwelt zurecht kommen und unser Leben bewältigen müssen. Eigentlich gibt es sonst keine Gewissheiten: Weder über die Welt noch über unsere Vorstellungen, über Gott und seine mythologischen Beschreibungen schon gar nicht.
Paradies, Baum der Erkenntnis (kein Apfelbaum)
Das biblische Paradies, der „Garten Eden“ ist ein mythologischer Ort, in dem der „frische“ Mensch mit seinem Gott in Einklang lebte, quasi auf Tuchfühlung. Dies ist das erste Glaubensbekenntnis, welches das ideale Verhältnis des Glaubenden zu Gott symbolisiert und in einen zunächst angenehmen Mythos kleidet.
Dann wird die Geschichte um einen Deut deutlicher: Der Mensch, neugierig, gehorcht seinem Gott nicht mehr so ganz und probiert, Erkenntnis zu gewinnen, quasi an Gott vorbei. Das ist kein geschichtlicher Vorgang, sondern eine Seinsbeschreibung des Menschen (neugierig zu sein, sich an Regeln vorbei zu mogeln).
Die Vertreibung aus dem Paradies ist ebenso eine Metapher für das mühselige Dasein den Menschen in einer kargen Natur.
Deine nächsten Ausführungen beschäftigen sich mit Luzifer und der Hölle. Hier kann ich nur nochmals betonen, dass dies mythologische Geschichten sind, wie sich Menschen in ihrem (damaligen) Glauben in einer weitgehend magisch empfundenen Welt sich diese und ihre Widerwärtigkeiten zu erklären versucht haben.
In der modernen Welt müssen wir Mythen als Aufforderung sehen, verantwortlich zu handeln, so gut es geht – immer entlang der Frage, in welcher Welt, in welcher Art Gesellschaft wir leben wollen. In gewisser Weise verlangen uns die Mythen ab, dass wir für unsere Wünsche einen Preis zu entrichten haben (d. h. etwas zu leisten haben). Und wenn wir das nicht tun, dann wird das Folgen haben – ganz ohne mythologische Vorstellungen (Luzifer, Satan, Hölle).
Selbstbefriedigung und Hölle
Die selbe Antwort gilt für die homosexuelle Partnerschaft, Ehe … Wann endlich werden Prediger sich aus den Betten heraus halten?
Selbstverständlich muss sich eine Gesellschaft über Mythen erheben und erheben können. Anderenfalls verfällt sie in Erstarrung und stirbt (langsam) ab. Da gebe ich dir Recht.
Deine Fragen zur Ein-Gott-Lehre kann ich als Christ (evangelisch) gar nicht mal beantworten. Gott ist für mich – ich schrieb es schon – eine Instanz, vor der ich Verantwortung für meine Mitwelt trage, möglichst ohne Zorn und Eifer, also ohne Extreme. Ich wüsste, so wenig wie du, welchen Sinn weitere Instanzen hätten. Das ist wie die Temperatur. Es gibt sie nur einmal, und sie ist überall. Das Gebot: Du sollt keine anderen Götter neben mir haben., hat rein historische Gründe. Die Ein-Gott-Lehre ist in der israelitischen Geschichte anfangs umstritten gewesen. Da gab es noch mehrere Götter.
Das, was du als Unterschiede katholisch (vermutlich römisch-katholisch)/evangelisch herzählst, kann ich aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen. Die beiden großen Konfessionen sind redlich bemüht, allen Menschen gerecht zu werden.
Warum willst du dich „evangelisch“ (protestantisch?) nennen? Und nicht einfach: christlich? Wenn du allerdings einer bestimmten evangelischen Gemeinde angehören möchtest, dann solltest du dich bei einem Pfarramt ummelden. Mehr weiß ich dazu im Augenblick auch nicht.
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum! Was du glaubend bekennst, ist allein deine Sache. Andere (also die Forumsgemeinschaft) können nur sagen, wie sie selbst an die Sache mit dem Glauben heran gehen oder wie die Autoren des Neuen Testaments sie gesehen haben (vor rund 2000 Jahren).
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Gab es mehr (Prediger) wie Jesus die den jüdischen Glauben in frage stellten oder mit neuen Ansätzen (predigten)?()=hoffentlich richtige Präzisierungen. Ja, die gab es. Einer davon war Johannes, der Täufer. Es gab auch andere mit Namen Jesus, genauer 'Jehoshua'. Jesus war ein häufiger Name damals.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: ... aus welchen Gründen gab es diese Kreuzigungen noch.Die Kreuzigungen hatten nichts mit dem Glauben zu tun, sondern mit den politischen Repressalien der Römer. Diese hatten in den Provinzen ihre liebe Not damit, Aufstände zu unterdrücken. (Siehe auch Beitrag Ulan)
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Was Gott genau ist …Hier scheint mir deine Sichtweise verkehrt. Wir Menschen haben keine Information darüber, wer oder was Gott ist. Menschen – auch Gläubige – kennen nichts von Gott außer Gottesbildern aus der Bibel oder selbst ausgedacht. Die einzig mögliche Blickrichtung ist die, mit Gott als Hintergrund oder Überbau auf die Welt und ihre Wesen, insbesondere die Menschen. Gott ist quasi Selbstverpflichtung, Verantwortung zu übernehmen.
Die Kommunikation mit Gott geht nur über das Gebet. Da jedoch über Gott keine Informationen vorliegen (und nie vorgelegen haben), kann auch hier nur der Blick auf die Mitmenschen und die Beziehung zu ihnen gerichtet werden, Motto: Was kann ich für meine Mitmenschen tun, für meine Umwelt mit allem, was darinnen ist.
Wohin du auch immer schaust: Gott steht "hinter" oder "über" dir – nie mit irgendwelchen Informationen vor dir (so wie andere Dinge oder Personen).
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Ich versuche mir ein realistisches Bild zu erschaffen …Sieh‘ Gott besser als Selbstverpflichtung deiner Mitwelt gegenüber an. Jedes Bild von Gott ist eines zu viel. Eine Gotteslästerung ist ein „Ammenmärchen“! Gott ist kein Wesen, das du beleidigen könntest. Dazu ist Gott „ein Bisschen“ zu groß.
Wer dir etwas von der Möglichkeit einer Gotteslästerung eingeimpft hat, hat in seinem Kopf ein „mickriges Göttchen“!
Du hat einige interessante Details über Gott in deinem Beitrag z. B. die Überzeitlichkeit. Leider sind dies alles Vorstellungen, die zwar nützlich sein können, die man aber nicht diskutieren kann. Es gibt einfach zu viele Menschen, die nie Begegnungen mit einer höheren Macht hatten. Mithin handelt es sich um „unzuverlässige Informationen“. Und „unzuverlässige Informationen“ sind irrelevant für unser Leben. Denn niemand kann sich darauf verlassen.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Dann die Sache mit den ersten Menschen Adam und Eva. … Also hätten wir hir die 2 ersten Menschen, das Erbe an ein nachkommen welcher sich nun ohne gegen christliche regeln zu verstoßen mit Artgenossen fortpflanzen kann. Darf ich diese Aspekte so sehen oder muss ich wiederlegend der Wissenschaft gegenüber glauben um eine Art Gottes Wille zu übertragen?Du musst solche Erzählungen (Mythen, Weltdeutungen) auf keinen Fall wörtlich nehmen. Mythen sind alte Vorstellungen, denen in keiner Weise irgend eine Realität (ganz andere Ebene!) entspricht. Ob du „der Wissenschaft“ glaubst, ist eine andere Frage. Wissenschaftliche Theorien vermitteln keine Gewissheiten, wie du sie suchst.
Gewiss ist nur, dass wir (mit Gott hinter/über uns) mit unserer Mitwelt zurecht kommen und unser Leben bewältigen müssen. Eigentlich gibt es sonst keine Gewissheiten: Weder über die Welt noch über unsere Vorstellungen, über Gott und seine mythologischen Beschreibungen schon gar nicht.
Paradies, Baum der Erkenntnis (kein Apfelbaum)
Das biblische Paradies, der „Garten Eden“ ist ein mythologischer Ort, in dem der „frische“ Mensch mit seinem Gott in Einklang lebte, quasi auf Tuchfühlung. Dies ist das erste Glaubensbekenntnis, welches das ideale Verhältnis des Glaubenden zu Gott symbolisiert und in einen zunächst angenehmen Mythos kleidet.
Dann wird die Geschichte um einen Deut deutlicher: Der Mensch, neugierig, gehorcht seinem Gott nicht mehr so ganz und probiert, Erkenntnis zu gewinnen, quasi an Gott vorbei. Das ist kein geschichtlicher Vorgang, sondern eine Seinsbeschreibung des Menschen (neugierig zu sein, sich an Regeln vorbei zu mogeln).
Die Vertreibung aus dem Paradies ist ebenso eine Metapher für das mühselige Dasein den Menschen in einer kargen Natur.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Dann noch die Sache dass Gott den Menschen den freien Willen …Über den „freien Willen“ gibt es im Forum lange Diskussionen. Solange keine politischen, religiösen, ideologischen Zwänge ausgeübt werden, mag der menschliche Wille frei sein; aber ist er das angesichts unserer Grundbedürfnisse? Wenn man Gott als Instanz der Selbstverpflichtung (der „Alte Bund“ der Israeliten im Alten Testament war tatsächlich ein Vertrag, der genau das zum Inhalt hatte: Selbstverpflichtung!) ernst nimmt, dann ist der Wille nur so frei, wie die Grundbedürfnisse einer Gesellschaft nicht nach unserem Tun verlangen.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Oder es lag an den Entwicklungsmöglichkeiten …Richte den Blick und das Sinnen auf die Mitwelt aus! In dem Moment erkennst du, welche Chancen die Welt bietet (neben den Pflichten). Das Leben macht das mindestens seit einer Milliarde Jahren genau so! Es füllt „ökologische Nischen“, wenn sie sich auftun.
Deine nächsten Ausführungen beschäftigen sich mit Luzifer und der Hölle. Hier kann ich nur nochmals betonen, dass dies mythologische Geschichten sind, wie sich Menschen in ihrem (damaligen) Glauben in einer weitgehend magisch empfundenen Welt sich diese und ihre Widerwärtigkeiten zu erklären versucht haben.
In der modernen Welt müssen wir Mythen als Aufforderung sehen, verantwortlich zu handeln, so gut es geht – immer entlang der Frage, in welcher Welt, in welcher Art Gesellschaft wir leben wollen. In gewisser Weise verlangen uns die Mythen ab, dass wir für unsere Wünsche einen Preis zu entrichten haben (d. h. etwas zu leisten haben). Und wenn wir das nicht tun, dann wird das Folgen haben – ganz ohne mythologische Vorstellungen (Luzifer, Satan, Hölle).
Selbstbefriedigung und Hölle
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Ist das irgendwo durch einen Propheten dokumentiert? …Nö. Warum auch? Ein Mythos kann doch nicht mehr sein als etwas, das in der Tradition lag, damals. Wir leben nicht in der alten Zeit. Nochmals die Selbstverpflichtung vor Gott: Ist es verantwortungsvoll, insbesondere Kinder und Jugendliche mit einem sexuellen Konflikt zu belasten, der niemandem nutzt?
Die selbe Antwort gilt für die homosexuelle Partnerschaft, Ehe … Wann endlich werden Prediger sich aus den Betten heraus halten?
Selbstverständlich muss sich eine Gesellschaft über Mythen erheben und erheben können. Anderenfalls verfällt sie in Erstarrung und stirbt (langsam) ab. Da gebe ich dir Recht.
Deine Fragen zur Ein-Gott-Lehre kann ich als Christ (evangelisch) gar nicht mal beantworten. Gott ist für mich – ich schrieb es schon – eine Instanz, vor der ich Verantwortung für meine Mitwelt trage, möglichst ohne Zorn und Eifer, also ohne Extreme. Ich wüsste, so wenig wie du, welchen Sinn weitere Instanzen hätten. Das ist wie die Temperatur. Es gibt sie nur einmal, und sie ist überall. Das Gebot: Du sollt keine anderen Götter neben mir haben., hat rein historische Gründe. Die Ein-Gott-Lehre ist in der israelitischen Geschichte anfangs umstritten gewesen. Da gab es noch mehrere Götter.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Andere Religionen glauben an nur einen Gott. Bin ich Gotteslästerer, wenn ich das auch tue?…Gegenfrage: Der christlich-jüdische Gott ist doch auch „nur“ einer. Meinst du den Dreifaltigkeitsglauben? Das war eine politisch motivierte Konzilsentscheidung (Nicäa), damit die verschiedenen christlichen Strömungen zu einer Staatsreligion zusammen geschweißt werden konnten. Das ist alles.
Das, was du als Unterschiede katholisch (vermutlich römisch-katholisch)/evangelisch herzählst, kann ich aus eigener Erfahrung nicht nachvollziehen. Die beiden großen Konfessionen sind redlich bemüht, allen Menschen gerecht zu werden.
Warum willst du dich „evangelisch“ (protestantisch?) nennen? Und nicht einfach: christlich? Wenn du allerdings einer bestimmten evangelischen Gemeinde angehören möchtest, dann solltest du dich bei einem Pfarramt ummelden. Mehr weiß ich dazu im Augenblick auch nicht.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Dennoch finde ich die Tatsache interessant in der Umsetzung einen Kirchenoberhaupt zu haben der über allen Pfarrern stehe und ihm eine höhere Verbindung zu Gott zuteilen vermag.Du meinst den Papst? Öhm, eine höhere Verbindung zu Gott? Dass du dich da mal nicht täuschst. Gott steht „hinter“ oder auch „über“ allen. Und gerade Päpste haben die Neigung (außer Franziskus vielleicht), ihre Mitmenschen aus den Augen zu verlieren. Benedikt XVI war ein Musterbeispiel des Philosophen, der seinen Blick auf Jesu Eigenschaften richtete und mit dem Regieren seiner Weltkirche grandios gescheitert ist.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Die Katholischen nehmen die Ansichten Einstellungen und Glaube von denjenigen an, die erfahrener sind und verzichten auf die eigene Erfahrung, und Evangelische gehen selbst durch die Erfahrung durch und lernen aus ihr. Stimmt das?Hm? Generell gilt das sicher so nicht! Es stimmt, wir Evangelischen, insbesondere Protestanten hegen große Sympathien für den eigenen Weg des Glaubens.
(02-10-2017, 01:35)alexela schrieb: Dann habe ich mich eine Thematik abgespeichert was den Unterschied deutlich macht, und zwar glauben Katholiken an Engel Teufel Himmel und Hölle und evangelische mehr an eine Art Karma und Zwischenstufen. Stimmt das?Auch das kann man allgemein so nicht sagen. Ich denke, den meisten (römischen) Katholiken ist der Unterschied zwischen Realität und mythischen Figuren so klar wie mir. „Karma“ und „Zwischenstufen“ sind mir persönlich unbekannt. Aber es gibt auf evangelischer Seite eine Menge von Misch-Stufen in Richtung Zen-Buddhismus. Mag sein, dass du davon gelesen hast.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard