13-08-2017, 16:31
Mustafa schrieb:Deine Aussagen sind sehr einseitig und oberflächlich.
Es ist richtig, dass es fundamentalistische Strömungen im Islam gibt, und dass diese vielerorts auch politisch erfolgreich sind.
Aber es ist genauso richtig, dass es sehr wohl auch moderne, liberale und aufgeklärte Strömungen gibt, die fundamentalistische Deutungen ablehnen, und dies oft auch politisch durchsetzen können.
Und die Gründe, die für eine aufgeklärte, kontextbetrachtende Interpretationsweise und gegen fundamentalistische Wörtlichnahme ohne Kontextbezug sprechen, wurden hier schon genannt.
Ich frage mich, warum du die liberalen Muslime unbedingt unter den Teppich kehren willst, und ebenso frage ich mich, warum du gerade einer ultra-fundamentalistischen Koraninterpretation den Vorzug gibst.
Ich habe den Eindruck, dass es dir hier lediglich darum geht, den Islam pauschal als Feindbild darzustellen.
Ich bestritt zu keiner Zeit die Tatsache, dass es liberale Muslime gibt. Du zählst mit Sicherheit dazu und z.B. der Theologe Khorchide, dem allerdings sogar die dt. Islamverbände ebenso widersprechen wie z.B. dem Gründer des sog. Euroislam, Bassam Tibi. Auch beweisen selbst Umfragen im europäischen Islam den großen Widerstand gegen Reformen des autoritären Islam. Und wie es in nahezu jedem islamisch dominierten Staat aussieht, mag jeder, der will, im Internet nachlesen.
Mustafa schrieb:Zu Tunesien:
Bei der Parlamentswahl 2014 hat die säkulare Partei gewonnen.
Und bezüglich der Gewalt gegen Frauen wurde wie schon angesprochen erst kürzlich ein Gesetz verabschiedet:
*http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-07/tunesien-frauen-gewalt-gesetz
Zitat zu den Wahlen:
„Die Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung (Tunesiens) fanden am 23. Oktober 2011 statt und stellten die ersten freien Wahlen in Tunesien dar.[68] Die meisten Stimmen erhielt dabei die als gemäßigt islamistisch geltende Partei Ennahda.“
Quelle: *https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Tunesiens
Das tunesische Parlament verabschiedete tatsächlich ein Gesetz, welches Gewalt gegen Frauen unter Strafe stellt. Damit reiht sich Tunesien in die kleine Gruppe islamisch dominierter Staaten ein, die Ähnliches bereits realisierten. Ich würde es sehr begrüßen, würde das Gesetz auch in anderen islamischen Staaten beschlossen. Gewalt gegen Frauen ist jedoch keineswegs das einzige Gesetz nach islamischem Recht, welches die individuelle Freiheit der Bürgerinnen und Bürger beschränkt!