(02-05-2017, 13:54)Völuspa schrieb: Ohne allzu sehr in die Osterdebatte eingrätschen zu wollen - im Zweifel kann man die Indizien ja recht klar ordnen.. wir haben ein Frühlingsfest, ganz eindeutig. Mit einer Symbolik der Fruchtbarkeit (Eier, Hasen). Beides klassisch für den heidnischen Jahreskreis und die Begehung entsprechender "'Umbrüche" und untypisch für die christliche Mythologie.
Dass die Art des Feierns mit Volksbraeuchen angereichert wurde, ist klar. Eier und Hasen spielen aber im christlichen Fest selbst keine Rolle.
(02-05-2017, 13:54)Völuspa schrieb: Dann haben wir eine Kreuzigung nebst Wiederauferstehung. Bezüglich der Daten habe ich mir sagen lassen gäbe es da Uneinigkeiten, inwiefern die archäologisch rekonstruierte Kreuzigung Jesu zeitlich da überhaupt mitgespielt haben kann, die sei einige Wochen zuvor gewesen, es sei dann quasi verschoben worden um zum "Oster"-Datum zu passen.
Man kann diesbezueglich nichts archaeologisch rekonstruieren. Das Jahr ist auch unbekannt. Allerdings ist das Datum selbst vollkommen klar: drei Evangelien nennen den 15. Nisan fuer den Tod Jesu, eins nennt den 14. Nisan (dass beide Daten sehr unwahrscheinlich sind, steht auf einem anderen Blatt; sie werden jedenfalls in der Bibel so behauptet, was das einzige ist, was hier jetzt wichtig ist). Das entspricht entweder dem ersten Tag des Pessach-Festes oder dem Tag der Vorbereitung. Pessach war dieses Jahr von 10.-18. April, Ostern am 16. April. Die Diskussionen um das Datum haben mit dem Kalender, der benutzt wird, zu tun (sonnen- oder mondbasiert). Die Ostkirche favorisierte einen fixen Termin am 14. Nisan, aber die Westkirche wollte ein mondbezogenes Datum und hat sich durchgesetzt.
(02-05-2017, 13:54)Völuspa schrieb: Also gibt es im Grunde drei Streitpunkte: Der Name - wobei man sagen muss, wie wichtig ist das? Klar ist, dass Ostern weder einen Bezug zur Wiederauferstehung hat, noch unmittelbar und klar einem ortsansässigen heidnischen Gott zugeordnet werden kann. Also Patt. Dann das Datum - da ist man sich meines Wissens wie erwähnt uneins, was die Kreuzigung angeht und drittens das Fest selbst, also die Symbolik, die Riten etc.
Jetzt müsste man praktisch diskutieren, was davon ein Fest ausmacht.
Das Fest feiert ja ein bestimmtes Ereignis: die Auferstehung Jesu. Das hat keine heidnische Entsprechung, ist also rein christlich. Dass da eventuell irgendwelche heidnischen Fruehlingsfeste in derselben Zeit gefeiert wurden, ist dafuer unerheblich. Die Kirche hat bei Volksbraeuchen, die zu Hause durchgefuehrt wurden, in den meisten Laendern weggesehen, so lange die Botschaft in der eigentlichen Messfeier stimmte.
In diesem Punkt muss ich Dir also eindeutig widersprechen: beim Osterfest ist der Bezug zun Datum der Auferstehung Jesu eindeutig klar. Weihnachten ist das Fest mit der etwas unklaren Beziehung zu christlichen Gegebenheiten.