17-08-2016, 19:29
(15-08-2016, 21:49)Sinai schrieb: Nero hatte voll recht, die Schergen auf diese Umstürzler zu hetzen. Wo doch in der Geheimen Offenbarung (Apokalypse) ungeniert geredet wird, daß ein Malach die Hälfte der Menschheit ausrotten wird. Ein Fall für Guantanamo "und andere Lager"
Ich finde nicht, dass gegen Gestalten wie die Schreiber
der Offenbarung Verfolgung angebracht wäre.
Klare Gegenargumente erschienen mir als
bessere Antwort.
Aber die Offenbarung ist mit ihren Ressentiment-geladenen
Vorhersagen von einer grauenvollen Abrechnung mit sogenannten
Ungläubigen und Sündern tatsächlich ein unappetitliches
Stück Text. Deshalb sehe ich es als philanthropisch,
aufzuzeigen, dass ihre Inhalte nicht real sind.
(16-08-2016, 22:18)Chrischi schrieb: In 1. Joh. 2,18 meint die »letzte Stunde« keineswegs das Jüngste Gericht. Begriffe wie »Endzeit«, »letzte Tage«, »Zeit des Endes« usw. bezeichnen im NT im Regelfall die Übergangszeit zwischen dem Pfingstereignis und der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahr 70 n. Chr. Die etwa vierzig Jahre zwischen diesen beiden Ereignissen waren die »letzten Tage« des jüdischen Tempelsystems, es war die »Endzeit« des Alten Bundes. Der Neue Bund trat bereits in Kraft, das auf den Alten Bund gegründete religiöse System ging seinem Ende entgegen. Die Zeitspanne, in der sich die Systeme des Alten (jüdischer Tempelkult) und des Neuen Bundes (christliche Gemeinde) überschnitten, weil sie noch nebeneinander existierten, sind im NT die »letzten Tage«. Mit dem eigentlichen Weltende hat diese Begrifflichkeit recht wenig zu tun, mögen auch noch so laute Unkenrufe das stetig wiederholen; aber stetige Wiederholung macht eine Fehlinterpretation eben auch nicht richtig.
Bevor wir – mit einem vorgefertigten Auslegungsschema im Hinterkopf – zwangsläufig »letzte Stunde«, »letzte Tage« usw. mit dem Jüngsten Tag assoziieren und schlussfolgern, die Weissagungen der Schrift hätten sich nicht erfüllt, sollten wir sorgfältig die Anwendung besagter Begriffe im NT studieren. Dann erscheint so manches in einem ganz anderen Licht, und auch so manchem »Endzeitprediger« könnte bei sauberer Hermeneutik und entsprechender Exegese Einhalt geboten werden.
Zitieren wir mal
1. Petrus 4:7
"Es ist aber nahe gekommen das
Ende aller Dinge. So seid nun
besonnen und nüchtern zum Gebet."
Hier steht klar und deutlich "Ende aller Dinge" - anders
ausgedrückt Weltende, nicht Ende eines bestimmten Dinges,
nämlich des Alten Bundes. Im Nachhinein kann man natürlich
behaupten (auf welcher Grundlage eigentlich?), dass das doch
nicht so gemeint gewesen sei.
Dass mit Begriffen wie "Ende aller Dinge" nur das
Ende des alten Bundes erwähnt sei, dass mit "letzter
Stunde" nur die Endzeit des alten Bundes gemeint sei.
Dann verlegt man ein apokalyptisches Erlösungsereignis
weiter in die Zukunft, um eine messianische Hoffnung
aufrechtzuerhalten.
Man muss noch Ordnung in sich haben, um einen
tanzenden Stern zu gebären.
tanzenden Stern zu gebären.

