15-06-2016, 18:48
(14-06-2016, 18:39)deja-vu schrieb: - - -
Dann bitte ich um Aufklärung, vor allem bezüglich der Entwicklung zum "weltweiten Großkonflikt", und wie bitte lauten in Angesicht dessen denn Deine Vorschläge.
Würden die Methoden, mit denen man die seit Jahren dauernde Weltfinanzkrise zu beheben versucht, zum Erfolg führen, müssten die Volkswirtschaftler ihre Lehrauffassungen von Grund auf ändern. Vielen Kritikern schwant jedoch Schlimmes. Ihnen zufolge treffen die Verantwortlichen Entscheidungen, die nur in eine Katastrophe führen können, gegenüber der die Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre einschließlich den politischen Umwälzungen einem Dorf-Fest gleicht.
Gauck als Bundespräsident hat zwar hauptsächlich Repräsentationspflichten, aber eine “Ruck-Rede” läge durchaus in seiner Verantwortung. Er hielt diese Rede nicht aus Rücksicht auf Frau Merkel, die Gauck zum Bundespräsidenten machte. Beiden liegt mehr am Wohlwollen einer über alle Maßen egoistischen Klientel. Zugegeben, die Zeit der Revolutionen ist wohl vorbei. Daher muss dieses Mal der Anstoß von einer anderen Seite kommen.
Wenn auch nur wenige Politiker glauben, dass die Drohgebärden von NATO und Russland zu einem Krieg zwischen den Mächten führen wird, steigt die Furcht in Europa vor einem solchen dennoch an. Der Gedanke, dass US-Truppen Deutschland gegen einen russischen Angriff verteidigen müssen, muss jedem EU-Politiker den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Dass militärische Aktivitäten Russlands und der USA, einschließlich deren Verbündete, dem Nahen/ Mittleren Osten und Afrika Frieden bringen, glauben nur wenige ernsthaft. Es bleibt an den Europäern hängen, den Vorhof Europas zu befrieden. Das aber ist nur mit einem militärisch geeinten Europa möglich. Mit den gegenwärtigen Politikern Europas ist das kaum vorstellbar. Gauck regte zusammen mit der Bundesverteidigungsministerin militärische Einsätze in den Krisen- und Kriegsgebieten zwar schon an, aber zur Durchsetzung dieser Vorhabens braucht es, wie gesagt, Politiker anderen Formats.
Besitzt der kommende Bundespräsident eine gewisse Unabhängigkeit und Durchsetzungsfähigkeit, kann er zu einer mehr auf Ausgleich mit Russland gerichteten Politik der Nach-Merkel-Regierung verhelfen. Das jedenfalls würde der Welt eine vorübergehende Verschnauf-Pause ermöglichen.

