06-06-2016, 16:48
Welche Rolle spielt das „Leid“ in meiner Religion? Gute Frage! Eigentlich gar keine. Wenn man nicht von einem Konzept eines Schöpfergottes ausgeht, kann man das Leid eigentlich so hinnehmen und gerät nicht in theologische Schwierigkeiten. Für mich selbst kann ich lediglich festhalten, dass ich aus von mir empfundenen Leid ableiten kann, dass es mir in diesem Leben auch oft sehr gut ging, weil ich sonst keinen Kontrast empfinden könnte, andererseits Leid auch immer ein Motor ist, Dinge zu verändern. Meistens ist das persönliche Leid sogar der zentrale Motor für menschliches Handeln. Aus dem persönlichen Leid entsteht die Moral, denn der Mensch versucht, durch moralisches Handeln sein eigenes Leid zu minimieren: moralisches Handeln führt dazu, dass es dem Menschen besser geht, denn er hat einen Teil für die Rettung der Welt getan.