09-05-2016, 22:51
Prüfbarkeit von Aussagen:
Natürlich kann man den religiösen Gehalt (den so genannten Glaubensinhalt) als Verhaltensgerüst oder -Voraussetzung annehmen. Viele Menschen tun das. (Wir folgen meistens gewissen Verhaltencodices, woher wir sie auch haben.)
In der Tat ist somit auch die Psychologie ein Naturwissenschaft, die das Verhalten einer Vielzahl von Individuen statistisch untersucht. Da sind wir uns einig.
(08-05-2016, 08:10)Linus schrieb: Was ja grundsätzlich eine gute Gewohnheit ist. Aber nicht alles ist falsch, was einer naturwissenschaftlichen Prüfung nicht standhält.Leider hat das Argument einen falschen Bezug. Sachaussagen z. B. zum Lebens- und Leidensweg eines Menschen oder das Sprechen in einer Fremdsprache sind im Prinzip prüfbar. Wenn die Prüfung nicht gelingt, weil zu Vieles dem Hörensagen entstammt, dann handelt es sich um unhaltbare Aussagen im wissenschaftlichen Sinn.
Natürlich kann man den religiösen Gehalt (den so genannten Glaubensinhalt) als Verhaltensgerüst oder -Voraussetzung annehmen. Viele Menschen tun das. (Wir folgen meistens gewissen Verhaltencodices, woher wir sie auch haben.)
(09-05-2016, 09:17)Geobacter schrieb: Es kommt darauf an, um was es dabei geht.Ganz recht! Der Bezug muss stimmen. Wenn eine im Grunde prüfbare Aussage gemacht wird, dann ist es ein Mangel, wenn diese Prüfung nicht gelingt. Für wahr halten, reicht dabei nicht. Das hat auch mit Wahrscheinlichkeiten nichts zu tun. Es sei denn, die Aussage bezieht sich auf eine Vielzahl (eine Gesamtheit) und gibt an, wie häufig man die eine oder andere Eigenschaft findet. Therese von Konnersreuth macht (angeblich) ganz konkrete Aussagen für einen einzelnen, noch dazu besonderen Einzelfall.
In der Tat ist somit auch die Psychologie ein Naturwissenschaft, die das Verhalten einer Vielzahl von Individuen statistisch untersucht. Da sind wir uns einig.
(09-05-2016, 09:17)Geobacter schrieb: Und hat man dann das ganze mal verstanden und auch die Zusammenhänge dahinter, dann kann man sich von dieser Warte aus schon ziemlich sicher sein, dass alles das, was einer rein naturwissenschaftlichen Prüfung nicht standhält, mit sehr großer "Wahrscheinlichkeit" auch nichts mit der faktischen Realität unserer gemeinsamen intersubjektiven Wirklichkeit zu tun hat.Abgesehen von der von dir beschriebenen Neigung zur fantasievollen Ausschmückung, verbleiben individuelle Visionen in jedem Falle außerhalb der wissenschaftlichen Analyse. Es sei denn Ausgrabungen und andere physische Beweise sagen etwas anderes. Analysiert wird in der (Verhaltens-)Psychologie nur, was in einer Vielzahl von vergleichbaren Fällen in welchem Zusammenhang auftritt. Sehr schön wird das im Buch von Ulrich Schnabel, "Die Vermessung des Glaubens" dargestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

