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Die Hölle ist zeitlich begrenzt, nicht ewig!
#86
(01-04-2016, 14:34)Sinai schrieb: Solange wir uns nicht einig sind, was die Hölle ist, brauchen wir nicht über deren Lebensdauer zu "fachsimpeln"
Klingt richtig und ich bin beim ersten Lesen auch darauf herein gefallen.
ABER: Alles Jenseitige hat keine messbaren Eigenschaften, anderenfalls wäre es natürlich, läge im Bereich unserer Erfahrungen, könnte geprüft und vermessen werden. Die Dauer der Höllenstrafe kann also nicht mit Uhren (z. B. unserer Lebensvorgänge) verglichen werden. Folglich ist es unsinnig, die Höllenstrafe zeitlich zu bemessen. Mit dem Tode endet für das betroffene Individuum auch die Zeit.

Deshalb ist "Ewigkeit" auch kein konkreter sondern ein mythologischer Begriff, mit dem wir das große Nicht-verstehen-Können umschreiben: Unsere Unfähigkeit uns vorzustellen, nicht mehr zu existieren. Nach unserem Ableben gibt es kein Mittel, irgendetwas festzustellen. Wir treiben bestenfalls als Erinnerungen durch die eigene Vergangenheit - in anderen Köpfen.

(01-04-2016, 21:33)Edwin schrieb: Der Tartaros ... Mythos ...
Ganz recht. Alle diese Vorstellungen versuchen einzufangen, was außerhalb der Erfahrung liegt. Folglich ist alles, was da geschrieben steht, unmessbar, jenseitig - und hat folglich keine konkreten Eigenschaften, die man aufzählen könnte.

Dass diese Vorstellungen zur Reglementierung der Lebenden benutzt werden, liegt auf der Hand.

(01-04-2016, 21:33)Edwin schrieb: Bleibt die frage nach dem "christlichen Charakter" der Hölle. Sie soll bestrafen aber wie lange? Nach biblischen Aussagen wie der ewigen Verdammnis nimmt man an ewig. Folglich sollte keine Seele aus der Hölle entkommen dürfen/können. Eine Reinkarnation aus der Hölle bleibt somit aus.
Das ist doch eine Vorstellung der Lebenden! Der Tote existiert nicht mehr, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass er z. B. eine Dauer oder eine Temperatur feststellen kann.

Wichtig ist festzustellen, dass der Mythos keine konkrete (messbare, feststellbare, wahrnehmbare) Eigenschaften beschreibt, sondern nur etwas will. Dieses Wollen richtet sich sehr diesseitig auf das Verhalten.

Der von dir zitierte Artikel ("Lässt Gott den Menschen in der Hölle ewig leiden" (Link zum Artikel:*http://www.bibelstudien-institut.de/bibelfragen/detail/bq/glaubensfragen/laesst-gott-menschen-in-einer-hoelle-ewig-leiden/)) hat einen anderen Ansatz, nämlich Herkunft und ursprüngliche Bedeutung des Begriffes Hölle. Das ist zwar interessant, befriedigt aber nicht. Es wird ja nach wie vor von der unhaltbaren Annahme ausgegangen, über Jenseitiges Auskunft geben zu können.

Theologischen Autoren stünde es besser zu Gesicht, sich Gedanken zu machen, was die jeweiligen Mythen wollen und nicht wie mythische Orte und Gestalten sind. (Sie "sind" einfach nicht!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Die Hölle ist zeitlich begrenzt, nicht ewig! - von Ekkard - 03-04-2016, 00:06

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