06-07-2015, 11:57
(06-07-2015, 11:10)Berliner schrieb:Zitat:Und wieder mal ein Zitat von fairMormon!Das ist wieder mal eine typische "Juttainterpretation." Denn den Brauch, sich unter das Bett zu legen, gab es zur Zeit des Paulus noch nicht. Das war ein Brauch der Marcioniten.Paulus sagt an dieser Stelle etwas anderes, als Mormonen interpretieren. Paulus sprach von "denen da", die den Brauch praktizierten (Man legte sich unters Bett des Verstorbenen, um das Ritual zu vollziehen, da er für den Verstorbenen sprach, der mit Wasser besprengt wurde) ohne, dass diese Menschen an die Auferstehung glaubten, es also in den Augen des Paulus sinnlos war.
Gab es sehr wohl! Lies mal Philo, oder die Acts of John aus dem 2. Jahrhundert ("http://www.earlychristianwritings.com/text/actsjohn.html"). da findest du Hinweise und Beschreibungen darüber. Bevor du etwas als "Juttainterpretation" bezeichnest, solltest du dich erst einmal INFORMIEREN!
Übrigens, auf einer evangelischen Internetseite fand ich etwas sehr interessantes über die Totentaufe und das Pauluszitat:
Zitat:Entstehung und Theologie
Paulus erwähnt den Brauch einer stellvertretenden Taufe für Verstorbene (1. Kor 15,29) als Argument im Kontext einer Diskussion über die leibliche Auferstehung. Er bezieht weder ablehnend noch zustimmend dazu Stellung. Verbreitung, Ursprung, Theologie und Gestalt dieser Praxis liegen daher im Dunklen. Der Brauch war in späterer Zeit unter gnostischen Christen verbreitet und lebte in christlichen Randgruppen noch Jahrhunderte fort. Erst im Jahr 397 wurde er vom Konzil zu Karthago verboten. Anders gelagert sind Fälle der Taufe von Leichnamen, etwa ungetaufter Kinder oder im Katechumenat verstorbener Erwachsener, von denen zum Teil bis ins Mittelalter berichtet wird.
Quelle: "http://www.ezw-berlin.de/html/3_3064.php" Auf besagter Internetseite steht zudem:
Zitat:Im August 1840 setzte der Gründungsprophet Joseph Smith anlässlich einer Traueransprache die Totentaufe ein. Smith zufolge war Christus in die Totenwelt hinabgestiegen, hatte dort aus den Rechtschaffenen Boten ausgesandt, um den Totengeistern das Evangelium zu predigen, sie die Stellvertretertaufe zu lehren und ihnen den Heiligen Geist zu spenden (LuB 138,30.33). Nach mormonischem Verständnis leben Verstorbene als Geister in einer jenseitigen Welt weiter und können dort aus freiem Willen Entscheidungen treffen, die ihr weiteres Schicksal bestimmen. Die stellvertretende Taufe eines lebenden Mormonen eröffnet der Seele eines namentlich genannten Toten die Wahl, diese Taufe anzunehmen. Er wird dadurch also nicht automatisch oder zwangsweise posthum Mormone.
Dahinter steht die durch Joseph Smith offenbarte mormonische Anthropologie gnostischer Prägung, der zufolge Menschen vor ihrer Geburt als Geistwesen bei Gott sind. Sie dürfen vorübergehend in eine Existenzform auf die Erde kommen, um sich unter den Bedingungen der Leiblichkeit und Willensfreiheit zu bewähren und durch Gesetzesgehorsam Fortschritte zu machen. Diese Entwicklung des Einzelnen ist Teil des ewigen Fortschritts, den die ganze Schöpfung und auch Gott selbst durchlaufen. Dieser Fortschritt des Menschen endet nicht mit seinem Tod, sondern geht in einer jenseitigen Existenzform weiter. Erst im Endgericht entscheidet der Stand dieser Entwicklung darüber, in welche von drei Stufen der Herrlichkeit man eingehen wird, deren höchste nur Mormonen vorbehalten ist. Wer als Toter die für ihn vollzogene stellvertretende Taufe annimmt, kann auch im Jenseits noch die höchste Stufe der Herrlichkeit erlangen, obwohl er im Leben nicht Mormone war. Die Totentaufe ist also ein Angebot: „Die Toten, die umkehren, werden erlöst werden“ (LuB 138,58).
Also erst 1840 wurde die Totentaufe eingeführt. Merkwürdig, erinnert mich irgendwie daran, was mein Onkel Justus mal machte: Er erfand ein riesiges Vermögen, damit alle lieb zu ihm waren. Dabei war er sowas von pleite.
