03-05-2015, 11:23
(02-05-2015, 23:26)deja-vu schrieb:(02-05-2015, 22:59)Harpya schrieb: Die die meinen das es einen gibt,für die gehts ja erst los, wie sieht der aus, wie ist er, was kann er,
kann er hören, fühlen, leiden, ist er zornig, gütig oder hängt er nur so rum,
einfältig, dreifältig, vielfältig.....
Das ist aber hier nicht die Frage.
Als Agnostiker kannst hier eine klar erkenntnisorientierte Position beziehen.
Als Glaubender oder Atheist eben nur die, daß man dran glaubt oder die "Gottesbilder" diverser Glaubensgebäude verneint.
Natürlich benötigt der Atheist eine wie auch immer geartete Gottesvorstellung die er dann verneinen kann, am besten eben eine antropomorphe. Und die Glaubenden steigen da ja auch immer schön drauf ein. Und vice versa^^
Das erscheint mir etwas simplifiziert. Die meisten Atheisten sind da, wo's darauf ankommt, auch Agnostiker. Dass sich die Diskussionen auf bestimmte Beispiele von Gottesvorstellungen beschraenken, liegt in der Natur der Sache. Anthropomorphe Gottesvorstellungen haben sich dabei mit der Zeit entwickelt, und waehrend heute nur noch wenige Glaeubige davon ausgehen, dass Gott so etwas wie ein Supermann im Himmel ist, bleibt immer noch die zutiefst menschliche Weise zu denken, im positiven wie im negativen Sinne. Selbst die Sache mit "in seinem Ebenbild erschaffen" ist so umgedeutet worden, aber dann letztlich dasselbe in Gruen. Er mag nicht mehr aussehen wie ein Mensch, aber jetzt denkt er wie ein Mensch des spaeten 20./fruehen 21. Jahrhunderts der sogenannten "westlichen" Welt, oder auch mal ein paar Jahrunderte zurueck, je nach Konfession. Wie artifiziell ein solches Bild ist, erscheint mir offensichtlich.
Insofern bedeutet Atheismus meist nur die Ablehnung tradierter Gottesbilder als unwahrscheinlich. In dem Sinne, dass da irgendein Wesen oder derer mehrere sein koennten, die irgendetwas mit der Erschaffung oder dem Design des Universums zu tun hatten, sind auch Atheisten Agnostiker; das entzieht sich natuerlicherweise jeglicher Erkenntnis. Ein Atheist ist lediglich ein Agnostiker, der eine Konsequenz aus dem Fehlen von Hinweisen zieht, so wie man das immer wieder bei allen Dingen im Leben tut: wo es keine Hinweise auf die Existenz von irgendetwas gibt, gehen wir normalerweise von Nichtexistenz aus; das ist in so einem Fall schlicht die logische Verhaltensweise. Wer traditionelle Gottesmodelle verwirft und ansonsten keine Evidenz fuer ein anderweitiges sieht (in diesem Sinne also agnostisch ist), dem fehlt die Grundlage fuer einen Glauben.
(02-05-2015, 23:26)deja-vu schrieb: Als glaubender Agnostiker glaube ich, daß es einen wie auch immer gearteten "Ursprung allen Seins" gibt, den man meinetwegen auch als "G#tt" betiteln darf.
Die Zuweisung von Eigenschaften überlasse ich den anderen Glaubenden und den Atheisten. ^^
Nun ja, wenn Du "glaubender Agnostiker" bist, machst Du letztlich auch Zuweisungen. Du klebst nur andere Etiketten drauf.