25-12-2014, 20:55
Mustafa schrieb:Erich schrieb:zweifellos schließen müssen, wenn wir uns nicht selbst die im Hinblick auf den Islam auch blind machen könnende Scheuklappen der political correctness anlegen !!!
Scheuklappen erkennt man meist an der einseitigen Blickrichtung.
Während ich keineswegs die Existenz von Islamisten leugne, aber mir alle Seiten umfassend ansehe,
ignorierst du alles, was nicht in dein, von Internet-Hetzseiten vorgefertigtes, Islambild passt.
Da du zudem überhaupt keine Muslime kennst, und an einer Förderung des Dialogs zwischen Christen und Muslimen garnicht interessiert bist, frage ich mich, warum du gerade diesen Thread zur Verbreitung deiner Vorurteile nutzt.
Unter "Islamisten" scheinst Du ausschließlich Gewalt übende oder gewaltbereite Muslime zu verstehen. Im Grunde genommen ist jedoch jeder Muslim Fundamentalist, der an die Gottgegebenheit des Koran und an dessen ewige Gültigkeit glaubt, und die stellen unter Muslimen die riesige Mehrheit, auch in Westeuropa. Und wie schon mehrfach festgestellt, ist unzweifelhaft wahr, dass der in der ausgehenden Antike bzw. im Frühmittelalter kreierte Koran mit dem Zeitalter seiner Entstehung kompatible Aussagen und Forderungen trifft, die jedoch teilweise den Menschenrechten nach UN-Deklaration und damit auch Verfassungen und geltendem Recht westlich orientierter Staaten widersprechen.
Und am Dialog zwischen Christen und Muslimen bin ich tatsächlich lediglich begrenzt interessiert, weil ich weder an die eine noch die andere Botschaft glaube. Trotzdem eine Story dazu:
...heben sich die Muslime dann auch deutlich von ihren Mitmenschen ab: „Ihr seid die beste
Gemeinschaft, die unter den Menschen entstanden ist“ (3,110). Ihnen wird darum konsequenterweise das Paradies in ebenso schillernden Farben in Aussicht gestellt und ausgemalt. (4,57 u.v.a.m.). Aus derartigen Aussagen speist sich ein Gefühl der Überlegenheit, welches durch
Schule und Koranschule von Kindheit an prägend in das Bewusstsein vieler Muslime gesät
wird. Es ist Ausdruck eines solchen Überlegenheitsgefühls, was Bassam Tibi (Anmerkung: selbst Muslim, maßgeblicher Vertreter des von den allermeisten Muslimen und deren Verbände abgelehnten Euroislam), in Deutschland lebender muslimischer Politikwissenschaftler, in der ZEIT (23/2002) über einen interreligiösen Dialogversuch des Bischofs von Hildesheim schildert:
„Der Imam empfing den Bischof höflich und überreichte ihm ein Exemplar des heiligen Buches der
Muslime. Der Bischof nahm den Koran dankend entgegen und wollte dem Imam als Gegengabe
die Bibel schenken. Doch der sah ihn entsetzt an und lehnte es ab, das Buch auch nur anzufassen.
Diese Begegnung veranschaulicht exemplarisch die grundlegenden weltanschaulichen
Differenzen, die ein gegenseitiges Verständnis erschweren. Der Bischof ist von der Haltung des
Imams, die er als grobe Unhöflichkeit auffasst, irritiert. Doch der Imam hat nur seinem Glauben
entsprechend gehandelt, sich also nach seiner eigenen Wahrnehmung vorbildlich verhalten. Wenn
ein Imam einem Bischof den Koran schenkt, dann ist dies für ihn ein Akt des Da‘wa (Aufruf zum
Islam), gemäß dem Koranvers: Und sprich ... zu den Ungelehrten: Werdet Ihr nun Muslime werden? (Sure Al-Imran, Vers 20). Etwas anderes ist für ihn die Schenkung einer Bibel; das kommt
für ihn einem Akt christlicher Missionierung gleich, die er natürlich ablehnt. Der Imam und der
Bischof leben in verschiedenen Welten...“ Laut B. Tibi sind Denken und Handeln des Imam „vormodern und vorpluralistisch. Für ihn gilt das Gebot des Koranverses absolut: >Die Religion bei Gott ist der Islam< (Sure Al-Imran, Vers 19).“
Quelle u.a.: *http://www.islaminstitut.de/uploads/media/Friedfertigkeit.pdf
Diese Story charakterisiert einen der maßgeblichen Unterschiede zwischen den großen Konfessionen des heutigen, auf das NT ausgerichteten Christentums und der riesigen Mehrheit der Anhänger der Sunna und Schia des Islam, zu der sich zusammen weltweit ungefähr 99% der Muslime bekennen.