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Glauben - Eine Folge von naturwissenschaftlichen Bildungslücken?
#5
(24-11-2014, 21:31)Raudi schrieb: Meines Erachtens besteht ein Zusammenhang zwischen naturwissenschaftlichen Bildungslücken und dem Glauben an einen Schöpfer.

Auch wenn viele eine solche Aussage eventuell als arrogant betrachten würden, ist es imho nicht vollständig von der Hand zu weisen.
Meiner Meinung nach wird dies insbesondere daran deutlich, welche Stellung dem Menschen in der Welt zugewiesen wird.
Heilge Schriften betonen immer wieder die besondere Stellung des Menschen als ein von Gott besonders bevorzugtes Geschöpf. Die Welt wird auf den Menschen hin gedeutet. Der Mensch ist nicht Teil seiner Welt, vielmehr ist die Welt alleine für den Menschen da.
Naturwissenschaftlich ist diese Sonderposition des Menschen nicht gerechtfertigt. Unsere Erkenntnisse über das Universum und insbesondere über die Entwicklungsgeschichte unseres Planeten kann zu gar keiner anderen Ansicht führen, als dass der Mensch ein Produkt der Evolution ist, eingereiht in eine lange Kette von Arten welche kamen und wieder gingen.



(24-11-2014, 21:31)Raudi schrieb: Die Faszination für beispielsweise das Leben und das Universum veranlassen einen bestenfalls mässig naturwissenschaftlich gebildeten Mitmenschen (wie mich), die Bildungslücken mit einem Schöpfer zu füllen.

Das stimmt. Es ist imho ein Problem der heutigen Zeit dass sich die Philosophie (welche der Theologie vieleicht noch am nächsten steht) zu großen Teilen den Erkenntnissen der Naturwissenschaften verschließt.
Fragen über Sinn und Unsinn des Menschen können imho nicht mehr ohne die Faktenlage der Naturwissenschaften behandelt werden. Sie werden es aber nach wie vor. Und dabei passiert es eben auch wieder, dass Fragen wie zb. nach der Existenz Gottes, nach einem übergeordneten Sinn etc. alleine aus der Perspektive des Menschen im Mittelpunkt beantwortet werden.


(24-11-2014, 21:31)Raudi schrieb: Die aktuellen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse beantworten indessen jedoch (noch) nicht abschliessend alle Fragen zur Existenz des Lebens und des Universums. In den nachfolgenden Jahrtausenden werden diese Wissenslücken naturwissenschaftlich immer mehr mit Wissen aufgefüllt werden. Möglicherweise werden eines Tages alle relevanten Fragen beantwortet sein. Da dies jedoch aktuell noch nicht der Fall ist und ich nicht darauf vertrauen kann, dass dies auch so sein wird, ziehe ich die Existenz eines Schöpfers derzeit in Betracht.

Aber warum? Der Schöpfers ist ja dann nicht viel mehr als ein Lückenbüßer für ungeklärte Fragen. Die Existenz dieses Schöpfer ist aber selbst eine ungeklärte Frage und somit auch die von ihm abgeleiteten Antworten auf andere Fragen.

(24-11-2014, 21:31)Raudi schrieb: Andererseits ist beispielsweise die Unendlichkeit zwar intellektuell fassbar und in mathematischen Modellen nachvollziehbar, meines Erachtens ist sie aber mit unserem Versand nicht in ihrer Ganzheitlichkeit fassbar.

Warum sollte alles auf der Welt "in ihrer Ganzheitlichkeit fassbar" sein?
Genau das meine ich, wenn ich schreibe, dass wir nicht den Menschen in den Mittelpunkt eines gewollten Universums setzen sollten. Denn nur eine solche Sichtweise wirft Fragen auf wie die, weshalb wir nicht alles fassen können.
Verabschieden wir uns davon und sehen den Menschen lediglich als Teil der Welt dann fällt es auch leichter zu sagen, dass wir vieleicht wirklich einfach nicht alles fassen können. Weil wir eben nur das sind, was wir im Zuge der Evolution wurden. Wir müssen nicht alles fassen können.
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RE: Glauben - Eine Folge von naturwissenschaftlichen Bildungslücken? - von Gundi - 25-11-2014, 14:49

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