17-06-2014, 17:58
(17-06-2014, 17:26)Mustafa schrieb:(17-06-2014, 12:04)Gundi schrieb: Welchen Sinn sollen überhaupt derlei Bekenntnisse haben?
Ich verstehe deine Fragen nicht.
Welchen Sinn haben denn allgemein Bekenntnisse zu gemeinsamen Vorstellungen und Werten?
Man bekennt sich zu gemeinsamen Werten?
Interessant, dass von dir zu hören, pochst du doch immer darauf, dass es den Islam als einheitliche Suppe gar nicht gibt.
Und auch unsere Erfahrung zeigt, dass der Islam völlig unterschiedliche Werte hervorbringt.
Außerdem beantwortet es nicht die Frage, weshalb dieses Bekenntnis so gewählt wird? Es sagt nichts über die Werte aus sondern macht Aussagen über Gott.
Und genau dass ist eben das Zusammenführende im Islam: Der Glaube an Allah, seinen Propheten und den Koran.
Du magst an all das nicht im religiösen Sinne glauben. Weshalb du dich dennoch als Muslim betrachtest verstehe ich nicht. Ein Gläubiger magst du sein. Ein Angehöriger der Religion Islam? Imho nur "auf dem Papier" bzw. nicht nach dem, was man allgemein mit dem Islam verbindet.
Und eben auch wenn du sagst, Der Islam und Kant würden zusammenpassen, klappt das nur, wenn man nicht das Zugrunde legt, was man gemeinhin unter Islam versteht (Allah, Mohammed, Koran).
(17-06-2014, 17:26)Mustafa schrieb:(17-06-2014, 12:04)Gundi schrieb: Du meinst also, der Muslim sieht ...
Wenn dem so wäre, müsste man sich doch fragen, weshalb so viele Muslime an der Idee festhalten?
"Der Muslim"? "Viele Muslime"? Ich habe nirgendwo den Anspruch erhoben, für viele Muslime, oder gar für die Allgemeinheit zu sprechen.
Meine Aussage war, dass man Kant und Islam zusammenbringen kann,
und wie das geht, habe ich jetzt mehrfach erläutert.
Also ist der Islam ein Sammelbecken für alle Menschen, egal ob gläubig oder nicht, egal welche Werte sie vertreten... Der Islam als beliebige Religion, die offensichtlich nichts hat, was ihren kern ausmacht. Der Gottesglaube ist es nach dir ja anscheinend nicht. Gemeinsame Werte können es aber auch nicht sein, sehen wir doch weltweit wie unterschiedliche Werte von Muslimen gelebt werden oder denen anderer Religionen ähnlich sind.
(17-06-2014, 17:26)Mustafa schrieb: Ob du einen Muslim, der Kants Gedanken zu Gott teilt, noch als Muslim ansiehst, ist deine Sache.
Ich halte eben nichts davon Begrifflichkeiten wahllos in ihrer Bedeutung zu ändern.
(17-06-2014, 17:26)Mustafa schrieb: Für mich besteht da gar kein Zweifel, weil dieses Für-wahr-halten auf faktischer Ebene, auf das du so pochst, spätestens seit der Aufklärung nicht mehr Aufgabengebiet von Religion ist (nicht zuletzt gerade durch Kants Ausführungen).
Tja, dennoch wird es von jeder Religion praktiziert. Das Für-wahr-halten ist der Kern von Religion.
Glauben und Philosophieren mag jeder wie er will. Der Wahrheitsanspruch ist aber nun mal Merkmal von Religion.