16-06-2014, 20:31
(16-06-2014, 17:27)Gundi schrieb: Ich verstehe nicht, weshalb du mir immer unterstellst, es würde mir um die Wörtlichnahme des Korans gehen.
Na weil du meinst, mann müsse wörtlich nehmen, dass der Koran Allahs direktes Wort ist, und von Allahs Existenz in einem wörtlichen Sinne überzeugt sein.
(16-06-2014, 17:27)Gundi schrieb: Die Annahme Allahs als real existierender Gott und des Korans als dessen Wort ist doch aber nun mal ein grundlegend für den Islam. Oder etwa nicht?
Warum sollte es für Muslime nicht möglich sein, Kants Ansichten über die Seinsweise Gottes zu teilen, und sich eben in Bescheidenheit bezüglich objektiver Hypothesen zu üben?
(16-06-2014, 17:27)Gundi schrieb: Nur ist es allgemein üblich, dass man unter Muslimen Menschen versteht, die an Allah glauben und den Koran als dessen Wort ansehen.
Und das muss zwingend "wörtlich" passieren? Gott als kulturelle Idee und Metapher gilt nicht?
(16-06-2014, 17:27)Gundi schrieb: Mit Gott als Metapher kann ich auch durchaus etwas anfangen und auch mit einigen geschichten im Koran. Bin ich deswegen Muslim? Wohl kaum.
Wenn du dich zum Islam bekennen würdest, wärest du es.
(16-06-2014, 17:27)Gundi schrieb: In einigen Threads erklärst du die Religionen als kulturelle Ideen...
...
In anderen Threads (wie diesem) heisst es aber plötzlich wieder, dass ein Muslim sich zu Allah bekennt und an die heilige Schrift glaubt.
Da ist doch gar kein Gegensatz.
Man kann doch kulturelle Ideen bezüglich Gott teilen, ohne sich auf die Hypothesenebene zu begeben.
Gerade das hat doch Kant herausgearbeitet.
Hat er denn nicht auf seine Weise an Gott "geglaubt"?
Würdest du auch einem Bonhoeffer das Christsein absprechen?
(16-06-2014, 17:27)Gundi schrieb: Kann man denn an die Existenz Allahs glauben und an seine Offenbarung im Koran und gleichzeitig die Religionen als menschengemachte Ideen sehen
Aber sicher doch. Aus meiner Sicht ist die Idee einer Existenz Allahs natürlich menschengemacht. Aber ist das denn ein Grund gegen die Idee?
(16-06-2014, 17:27)Gundi schrieb: Denn er glaubt ja nicht.
Er glaubt vielleicht nicht an das, was du für wesentlich hältst.
Meiner Erfahrung nach stehen für Gläubige aber meist ganz andere Dinge im Mittelpunkt.