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Gibt es einen Grund für religiöse Zuversicht?
#20
(26-05-2014, 21:14)Gundi schrieb: Wer von uns schöpft denn zb. nicht Zuversicht aus dem Vertrauen an einen geliebten Menschen. Als Kinder sind das unsere Eltern, später unser Partner oder Freunde.
Und ich denke in diese Richtung geht auch bei vielen Gläubigen ihre Zuversicht aus der Religion heraus.
Allerdings natürlich mit dem Unterschied (und den finde ich schon auch recht wichtig), dass Gott keine Interaktion mit uns in dem Sinne hat, wie dies Menschen haben.

Ich denke auch, dass das ein wichtiger Unterschied ist. Ein Kind greift ja auch auf die alltägliche Erfahrung mit seinen Eltern zurück, die Zuversicht besteht also darin, dass dieser Status erhalten bleibt. Religiöse Zuversicht richtet sich imho nach vorne, in die Zukunft, hin zu einem (dann erstmaligen?) Eingreifen Gottes und dass dann endlich alles gut wird. Das hat einen hochgradig spekulativen Charakter, oder eben gute Gründe (die ich aber nicht kenne).

(26-05-2014, 21:14)Gundi schrieb: Die Menschen selber werden sich das vermutlich gar nicht so bewusst gewesen sein, aber ein Glaube schafft Gemeinsamkeit (Gruppenzugehörigkeit); gibt Regeln, die auch nicht (da von höherer Stelle) einfach mal über den Haufen geworfen werden können; erklärt bis dato unerklärliche Phänomene...

Ganz klar; Religion kann sehr nützlich sein. Aber das sind ja eher Gründe, sich der Religionsgemeinschaft zugehörig zu fühlen, als dahinter tatsächlich Tatsachen zu vermuten. Das macht zwar aus der Religion u.U. eine bessere Pfadfindergruppe, aber die funktioniert ja auch ohne theologischen Überbau ganz gut (was dann aber natürlich auch keine religiöse Zuversicht zulassen würde). Erklärungen zu liefern für bisher unerklärte Phänomene dürfte heute auch weniger eine Rolle spielen als früher.

(26-05-2014, 21:14)Gundi schrieb: Hinzukommt die Erziehung, also das selbstverständliche "An-Gott-glauben". Wer in Gebieten aufwächst mit großer Religiösität, wer in Familien lebt, in welcher Glauben einen hohen Stellenwert einnimmt, für den wird es auch nicht so einfach sein, das "Selbstverständliche" mal wirklich kritisch zu hinterfragen oder sogar zu verwerfen.

Stimmt natürlich. Das ist eine Art der inneren Legitimation religiösen Glaubens. Nach außen (für mich z.B.) lässt das die dahinter vermuteten Tatsachen allerdings natürlich nicht glaubwürdiger erscheinen. Wobei der Punkt trotzdem gut ist.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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RE: Gibt es einen Grund für religiöse Zuversicht? - von Keksdose - 26-05-2014, 21:40

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