25-05-2014, 11:05
(25-05-2014, 10:22)Keksdose schrieb: Gibt es wirklich einen nachvollziehbaren Grund für (religiöse) Zuversicht?
Was bedeutet schon nachvollziehbar? Der eine wird sagen, dass ist ihm viel zu unlogisch und es fehlt der konkrete Hinweis. Der andere wird sagen, er kann damit etwas anfangen.
(25-05-2014, 10:22)Keksdose schrieb: Wenn wir davon ausgehen, dass keine Frage zur Seinsweise Gottes irgendwie sinnvoll beantwortbar ist, dann bedeutet das doch, dass wir nichts von ihm wissen können. Seine Existenz eingeschlossen. Woher sollte man hier die Zuversicht nehmen?
Für den Gläubigen offenbart sich Gott in der heiligen Schrift. Seine Existenz ist dadurch gegeben. Gleichzeitig wird er aber als etwas so Großes angesehen, dass der Mensch nicht in der Lage ist ihn oder seine Absichten vollständig zu begreifen.
Ist halt Glaube.
(25-05-2014, 10:22)Keksdose schrieb: Ich glaube, die einzige Grundlage für religiöse Zuversicht ist die Tradition religiöser Zuversicht. Das letzte Argument, das Religion und den Glauben an das fliegende Spaghettimonster trennt, ist die Dauer der Tradierung.
Das dürfte für viele Mensche maßgebend sein, weshalb sie ausgerechnet ein konkretes Gottesbild haben: Tradition und Weitergabe von einer Generation an die nächste.
(25-05-2014, 10:22)Keksdose schrieb: Kinder können Vertrauen an Gott lernen, weil ihre Eltern das tun und die Generationen vor ihnen. Aus einem atheistischen Vakuum heraus gäbe es keinen Anlass, auf einen oder gar einen spezifischen Gott zu vertrauen.
Hm... würden die Menschen nicht mehr glauben, wenn es keine Indoktrinierung bereits im Kindesalter gäbe?
Ich denke fast nicht. Vieleicht würde kein einzelnes Gottesbild so hervorstechen. Dennoch gäbe es Menschen die glauben, denen eine Antwort ala "man weiß es nicht" schlicht nicht reicht, da sie keine Hoffnung gibt, keine Hilfe ist...
Aber gerade Hoffnung, Hilfe, Trost (und auch Zuversicht) sind ja wichtige Bestandteile des Glaubens. Man vertraut dann eben auf sein Gottesbild und erhält dadurch eine Stütze im Leben.
(25-05-2014, 10:22)Keksdose schrieb: Ekkard nennt es "die praktische "Anwendung" von transzendenten Vorstellungen". Darauf möchte ich antworten, dass die transzendenten Vorstellungen deutlich in Frage stehen, wenn auch sie nur aus der Luft gegriffen sein können. Den "eingeschränkten, bildhaften Charakter" religiöser Sprachsymbole müsste man für mich ersetzen durch einen ausschließlich fiktiven Charakter. Denn das muss es sein, wenn es nichts zu wissen gibt.
Ja, ich denke auch, dass vergisst Ekkard zu oft. Wenn jeder Mensch sich der Fiktion, der religiösen Geschichten nur als Symbole, bewusst wäre, könnte man tatsächlich sagen: Ok, Bildsprache die uns hilft bestimmte Regeln und Verhaltensweisen die für eine Gesellschaft nützlich sind zu verdeutlichen.
Aber die Realität ist ja eher so, dass die Mehrzahl der Gläubigen diese Geschichten als reale Begebenheiten auffasst. Und daraus einen Absolutheitsanspruch herleiten.
Und es ist auch keineswegs so, dass alle Geschichten in den heiligen Schriften mit unserer heutigen Auffassung von Menschenrechten und gesellschaftlichem Leben konfom gehen.
Teilweise stehen schreckliche Dinge in Bibel und Koran. Warum krampfhaft an diesen alten Schriften festhalten und mühsam versuchen etwas für unsere heutige Welt heraus zu bekommen?
