23-03-2014, 00:46
(22-03-2014, 23:40)Ekkard schrieb:(20-03-2014, 15:10)Gundi schrieb: Selten allerdings wird gesagt "Möglicherweise ist meine Überzeugung der Gottesexistenz ein Fehler".(22-03-2014, 23:10)Mustafa schrieb: Ich vermute, dass liegt daran, dass du bei "Gottesexistenz" meist an irgendwelche naturwissenschaftlich fassbaren Dinge denkst, während der Gläubige eher einfach zu einer kulturellen Idee steht.Ist es nicht eher so, dass in unseren Religionen viel zu viel Ideologie aus Jahrhunderten tradiert wird, die gar nicht als solche erkannt wird?
Ich denke schon, dass sie erkannt wird. Die Diskussion darüber ist in Deutschland ja doch durchaus vorhanden.
Nur gibt es genug Stimmen die die Tradierung alter Ideologien trotz, oder sogar aufgrund der Jahrhunderte ihres Bestehens als das Wahre ansehen.
Diese Beständigkeit halte ich geradezu für ein Wesenmerkmal von Religion, und wird von Gläubigen nicht unbedingt als rückschrittlich angesehen sondern als Unangepasstheit gegen einen falschen Zeitgeist.
Nur so ist es doch überhaupt zu erklären, dass wertkonservativere, radikalere, kompromisslosere Gruppierungen (Sekten, Freikirchen etc.) einen Zulauf haben, der gemäßigte Glauben (vor allem die beiden großen Kirchen) aber Rücklauf.
Und ich kann den Gedanken teilweise auch durchaus nachvollziehen. Denn inwieweit kann denn ein Glaube für sich beanspruchen eine höhere Wahrheit zu besitzen, wenn er sich (mehr oder weniger) immer dem jeweiligen "Zeitgeist" anpasst?
Entweder wendet man sich dann vollends von der Religion ab (da diese die gesuchte absolute Sicherheit nicht gibt) oder man wendet sich kompromissloseren Gruppierungen zu, die an ihrer Lehre nicht rütteln und somit gesuchte Sicherheit geben.
Und damit wären wir auch wieder bei der Ausgangsfrage und ich denke dass Religion bzw. Glauben eher nicht agnostisch sein kann (bzw. nicht für die Mehrheit) und es auf ein ganz oder gar nicht hinausläuft. Einfach aus dem Grund, da Religion völlig andere Dinge bietet (wie Sicherheit, Hoffnung...) als zb. der Atheismus.
