21-03-2014, 23:27
Es ging darum, dass "Glaube" hier im Forum "transzendenter Glaube" sein soll - alles andere sind Weltanschauungen, die sich im vorliegenden Fall eben auch an gesellschaftlichen Vereinbarungen orientieren - also die Relativität dieser Welt akzeptieren.
Ich denke, dass Gott so vollständig anders ist, als alles, was wir uns vorstellen können, dass es geradezu abartig ist, Religion, ethische Erwägungen, soziales Tun und Anderes mit diesem in Verbindung zu bringen, wie es die Religionsgemeinschaften tun (auch mein eigener Verein). Ich denke sogar, dass Gott die Anbetung, Rituale, Verehrungsformen oder Ehrerbietungen nicht braucht, nicht einmal bemerkt.
Indem wir schlicht leben und uns um unser gemeinsames Leben kümmern, vollziehen wir Gott - jedenfalls unseren Anteil. Deswegen ist es auch ganz gleichgültig, ob wir mit dem Etikett "Gläubiger" oder "Atheist" umher laufen. Mit all dem verdienen wir nichts für unser Seelenheil (die "Beziehungskiste": Wir, die Welt und die anderen).
Im Gegenteil: Glaube ist Grundlage menschlicher Beziehung, Vertrauenswürdigkeit, Wahrhaftigkeit, Höflichkeit bis hin zur Liebe.
Inzwischen benutzen zahlreiche Menschen den Begriff "Un-Glaube" durchaus für Gläubige in einem erweiterten Sinne. Nämlich solche, die zwar nicht (an) Gott glauben, sich aber an die Beziehungsgewohnheiten ihrer menschlichen Umgebung halten. (Man muss da sehr sorgfältig unterscheiden, von was gerade die Rede ist.)
(21-03-2014, 15:01)Gundi schrieb: Und würdest du sagen dass es derartigen Glauben auch tatsächlich gibt?Wenn wir uns auf "Weltanschauungen dieser Art" konzentrieren: Natürlich!
(21-03-2014, 15:01)Gundi schrieb: Oder führt es zwangsläufig immer zu der Entscheidung für einen selbst, entweder voll im Glauben aufzugehen (und damit auch die durch einen Gott gesetzten Werte als unantastbar anzunehmen) oder eben Gläubiger nur auf dem Papier zu sein, der seine gesamten Wertvorstellungen aus "säkularen Vereinbarungen" nimmt und mit Gott eigentlich nichts am Hut hat?Nicht "entweder - oder", sondern "mehr oder weniger". Es gibt eine Reihe von guten Gründen, das Leben zu achten, und damit im Zusammenhang die Liebe, das Eigentum und die Wahrhaftigkeit.
Ich denke, dass Gott so vollständig anders ist, als alles, was wir uns vorstellen können, dass es geradezu abartig ist, Religion, ethische Erwägungen, soziales Tun und Anderes mit diesem in Verbindung zu bringen, wie es die Religionsgemeinschaften tun (auch mein eigener Verein). Ich denke sogar, dass Gott die Anbetung, Rituale, Verehrungsformen oder Ehrerbietungen nicht braucht, nicht einmal bemerkt.
Indem wir schlicht leben und uns um unser gemeinsames Leben kümmern, vollziehen wir Gott - jedenfalls unseren Anteil. Deswegen ist es auch ganz gleichgültig, ob wir mit dem Etikett "Gläubiger" oder "Atheist" umher laufen. Mit all dem verdienen wir nichts für unser Seelenheil (die "Beziehungskiste": Wir, die Welt und die anderen).
(21-03-2014, 19:10)Geobacter schrieb: "glauben" will, kann, darf, soll oder muss man gegebenen Falles und leider nicht selten auch erzwungenermaßen, immer nur InformationEN.Nur, wenn du "Informationen" auf einer sehr abstrakten Ebene meinst. Ansonsten übersetzt man Glauben (im traditionellen Sinne) besser mit Vertrauen (in die Macht des Guten, auch guten Menschenbildes). Der (religiöse) Glaube ist definitiv kein "für-wahr-Halten" irgend welcher Lehrsätze.
Im Gegenteil: Glaube ist Grundlage menschlicher Beziehung, Vertrauenswürdigkeit, Wahrhaftigkeit, Höflichkeit bis hin zur Liebe.
(21-03-2014, 19:10)Geobacter schrieb: "nicht glauben" heißt dann, dem/am Wahrheitsgehalt von InformationEN zu zweifeln, zu misstrauen, ...den Wahrheitsanspurch der Information für nicht schlüssig zu halten.Nein, das heißt es eben nicht! Im traditionellen Sinn heißt "Ungläubiger" der- oder diejenige, die sich mit Absicht außerhalb der sozialen Beziehungen einer Gemeinde stellt.
Inzwischen benutzen zahlreiche Menschen den Begriff "Un-Glaube" durchaus für Gläubige in einem erweiterten Sinne. Nämlich solche, die zwar nicht (an) Gott glauben, sich aber an die Beziehungsgewohnheiten ihrer menschlichen Umgebung halten. (Man muss da sehr sorgfältig unterscheiden, von was gerade die Rede ist.)
(21-03-2014, 19:10)Geobacter schrieb: Gott und Götter sind ausgeschmückte Informationen über eine nicht wahrnehmbare höhere Ordnungsinstanz, auf die der einzelne Mensch aus sich selbst heraus nicht kommen würde. Erst in einer Wechselbeziehung und folglich in der Gruppendynmik erwachen Götter zu einer eigendynamischen Information.Wie gesagt: Auf einer sehr abstrakten Ebene: ja! Gott oder Götter sind mythische Gestalten ohne konkrete Information. Ihr Dasein, ihr Wirken und ihr Wille werden voraus gesetzt. In der Tat gewinnt der Mensch damit einen Widerpart der Verantwortung, also eine Instanz, gegenüber der er (der Mensch) auf die Frage antwortet: "Kain, wo ist dein Bruder?" - übertragen auf alle Lebenslagen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard