11-03-2014, 23:45
(11-03-2014, 23:22)Ekkard schrieb: Vorhin war vom "Urgrund des Seins" die Rede, die mit dem Begriff "Gott" umschrieben werden kann
leider ist beides derart nebulös, daß daraus konkret gar nichts abzuleiten ist
(11-03-2014, 23:22)Ekkard schrieb: Ich denke, dass die Suche eines Grundes ein angeborenes, menschliches Verhalten ist
ja, die suche
einen grund zu finden ist allerdings auch wieder etwas anderes als ihn einfach zu postulieren
so sehr das auch bequemerweise das weitersuchen und die eventuelle antwort "man weiß es nicht" ersparen mag
(11-03-2014, 23:22)Ekkard schrieb: Wenn ich also davon ausgehe, dass die Welt nicht einfach so besteht, sondern einen "Urgrund" hat, so ist damit die Frage der Verantwortlichkeit bis hin zur "Bewahrung der Schöpfung" eigentlich bereits beantwortet
ein solcher schluß erscheint mir keineswegs zwingend
warum soll dieser "urgrund" nicht z.b. wollen, daß wir die jeweils vorgefundene "schöpfung" total umkrempeln?
jeder darf sich ausdenken, was er lustig ist. urgründe, was aus diesen folgen soll, ...
(11-03-2014, 23:22)Ekkard schrieb: Es ist (für Viele jedenfalls) eine beglückende Vorstellung, "Gutes" im Sinne dieser Autorität tun zu können
das haben abermillionen mit diesem "guten" zwangsbeglückte schmerzlich erfahren
(11-03-2014, 23:22)Ekkard schrieb: Im statistischen Mittel, führt solche "Sinn-Gebung" jedoch zu einer funktionierenden Gesellschaft
aber sicher
inwieweit eine gesellschaft funktioniert, sagt aber auch noch nichts über ihre gestaltung als z.b. autokratische unterdrückende oder pluralistisch egalitäre
(11-03-2014, 23:22)Ekkard schrieb: Einer rein wissenschaftlich-psychologisch ausgerichteten Erziehung räume ich nur minimale Chancen ein. Die Menschen brauchen das Theater, die Parallelgeschichten, die Identifizierung mit Leitfiguren.
ich kann mir jetzt erst mal unter einer "rein wissenschaftlich-psychologisch ausgerichteten Erziehung" nichts vorstellen
ziel jeder erziehung sollte jedoch imho die entlassung in ein erwachsenendasein sein, das mythen auf ihren faktischen gehalt hin einschätzbar macht und somit die botschaft herausstellt
das kind glaubt an die zahnfee - der erwachsene weiß, daß dieses geschichtlein eigentlich zeigt, daß die eltern trost spenden wollen beim unvermeidlich mit unannehmlichkeiten verbundenen zahnwechsel
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

