22-02-2014, 15:45
Ekkard schrieb:Vitoria schrieb:Man muss sich die Gedanken in der Tat mühsam zusammen suchen. Z. B. 14. Sure (24-26)Vitoria schrieb:Was entspricht denn bei den Muslimen der Bergpredigt?...
Nun?
[24] Die Gläubigen aber, und die Gutes getan haben, kommen in bewässerte Gärten, und mit dem Willen ihres Herrn werden sie ewig darin bleiben, und ihre Begrüßung dort wird heißen: »Friede!«
[25] Kennst du nicht das Gleichnis, welches Allah von seinem beseligenden Wort gibt? Ein gutes Wort gleicht einem guten Baume, dessen Wurzel fest in der Erde steht und dessen Zweige bis an den Himmel ragen
[26] und der, mit dem Willen seines Herrn, zu jeder Jahreszeit seine Früchte bringt.
Zwecks besseren Überblicks fasse ich diese drei Verse ganz kurz zusammen:
24: Wer an Gott glaubt und Gutes tut, kommt ins Paradies.
25, 26: Gute Rede trägt gute Früchte.
Das ist natürlich reichlich wenig, wie Du ja auch schon bemerkt hast. Offenbar hast Du aber auch noch etwas anderes bemerkt ("mühsam zusammensuchen"): Es gibt - zumindest im Koran - nichts, was der neutestamentlichen Bergpredigt entspricht.
Ekkard schrieb:Irgendwo steht die Sache mit den Almosen.
Stimmt. Kommt im Koran sogar sehr häufig vor. Zakat ist die dritte Säule des Islams. In der Praxis wurde sie nur von Muslimen eingesammelt und auch nur für Muslime ausgegeben - die Dhimmis, die sogenannten Schutzbürger, waren davon vollständig ausgeschlossen (und hatten ihr eigenes "Sozial"system).
Ekkard schrieb:Ich finde schon, dass im Koran auch der Nächste und dessen Wohlfahrt vorkommt.
Nicht der Nächste ganz allgemein (und somit im christlichen Sinn), sondern der Nächste in Gestalt des Glaubensbruders. (Nachweis: der gesamte Koran, ebenso die mir bekannten Hadithe - da es Abertausende gibt, kenne ich nur einen geringen Teil.)
Ekkard schrieb:Leider kenne ich den Koran zu wenig, um erschöpfend Auskunft zu geben. Aber ich sehe dies auch nicht als meine Aufgabe.
Sicher. Aber Du hast dennoch eine diesbezügliche Behauptung aufgestellt. (Und das nenne ich - Du mögest mir das verzeihen - Apologie.)
Ekkard schrieb:Dass ich mich hier geäußert hatte, hatte nur einen Grund: Es geht nicht an, die eigene Wahrheit, Befürchtungen und Vermutungen einer anderen Kultur, Religion oder Philosophie über zu stülpen. Und ich hatte das sichere Gefühl, dass hier mit solchen Vermutungen Stimmung gemacht wurde.
Eine nachvollziehbare Besorgnis. Aber ich denke, gegen das Stimmung machen hilft am besten eine faktenbezogene Diskussion.
