18-02-2014, 07:07
(17-02-2014, 19:23)Harpya schrieb: Möglicherweise führte auch ein Frauenüberschuss zu Vielehe.
Frau alleinstehend dürfte damals erhebliche Überlebensprobleme haben.
Das war nicht so im Falle der Mormonen. Wie Volkszählungslisten der damaligen Zeit zeigten, war in der LDS eher ein "Männerüberschuss", was dazu führte, dass es vor allem alte Männer waren, die für sich das Recht in Anspruch nahmen, junge Frauen zu heiraten. Brigham Young, der Nachfolger von Joseph Smith, hatte so viele Frauen, dass es in seiner Familie Streit unter den Frauen gab, und er ernsthaft überlegte, seine Frauen freizugeben (Scheidung). Und Joseph Smith bedrohte seine Frau und andere Frauen mit "Gottes Vernichtung", wenn sie ihn nicht heirateten (und das in mindestens drei nachgewiesenen Fällen, wo die Frauen bereits mit anderen Männern verheiratet waren).
Vielehe löste aber auch Gewaltexzesse aus. So erzählte John D. Lee, ein Adoptivsohn von Brigham Young, der das Mountain Meadows Massaker ausführte, vom Fall Snow. Es geschah Folgendes:
Der alte Bischof Snow gelüstete es nach einer jungen Frau, die bereits verlobt war. Er hatte schon einige Frauen, aber als alter geiler Bock wollte er eine junge Frau haben.
Der Verlobte weigerte sich, die Verlobung zu lösen, und auch seine Verlobte wollte den alten Bock nicht. Dann berief man den jungen Mann auf Mission, in der Absicht, so freie Bahn zu haben. Der junge Mann weigerte sich, was als Ungehorsam ausgelegt wurde. Man beriet sich, und entschied, den jungen Mann durch KASTRATION zu bestrafen. Die Tat wurde ausgeführt, der junge Mann kastriert, und die Frau heiratete den alten geilen Bock. Als Brigham Young davon erfuhr, war er wütend, unternahm jedoch nichts, den Täter zu bestrafen.
Mehr dazu in : Confessions of John D. Lee, fotomechanischer Neudruck der 1880er-Ausgabe, S. 284-286, übersetzt blutsuehne.de.tl/36-In-Utah-flie.ss.t-Blut