(14-10-2013, 07:45)Keksdose schrieb: Politik auf globaler Ebene funktioniert doch niemals so, dass Bürger in Deutschland auf die australische Regierung zeigen und sagen: Macht ihr doch mal. Das zu fordern halte ich deshalb für wenig nützlich, und es ernsthaft zu fordern halte ich sogar für wenig sachlich. Ich als Bürger kann doch nur von meiner eigenen Regierung erwarten, so zu handeln, wie ich (respektive die Mehrheit, der ich bestenfalls angehöre) das gerne möchte. Wir können immer nur vor der eigenen Tür kehren. Also - es ist ja nicht so, dass sich Deutschland die Flüchtlinge nicht leisten kann. Deutschland kann sich die Flüchtlinge leisten. Warum leisten wir sie uns also nicht? Wenn wir Menschen helfen können, warum tun wir das nicht? Es muss überzeugende Argumente dagegen geben. Nur zu sagen "die Australier machens ja auch nicht" rüttelt an der Problematik überhaupt nicht.
ganz genau
natürlich muß man dem problem an die wurzel gehen. das aber heißt nicht umsiedlung afrikanischer subsistenzbauern (die europaflüchtlinge rekrutieren sich ohnehin nicht aus diesen) in die australische halbwüste, um dort weiter subsistent landwirtschaft zu betreiben, sondern die migrationsursachen vor ort zu beseitigen - politische ungerechtigkeit und gewalt und/oder wirtschaftliches elend. nur: das braucht zeit und der erfolg ist nicht berechenbar bzw. ungewiß (die bisher üblichen mechanismen jedenfalls waren nicht erfolgreich)
das problem aber besteht hier und jetzt, und daher müssen außerdem auch kurz- und mittelfristige fristige maßnahmen getroffen werden - humanitäre und eine neuregulierung der einwanderungspolitik
das eine tun, das andere nicht lassen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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