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Neue Insel im Mittelmeer !
#1
Irgendwann um 1827 gab es ein Seebeben aufgrund einer tektonischen Verschiebung im Mittelmeer und es erhob sich unweit Sardinien eine neue Insel aus dem Meer ! Es war eine unbedeutende Insel, einige Kilometer im Durchmesser.

Ein zufällig vorbeifahrendes französisches Kriegsschiff setzte sofort ein Beiboot ab und schickte eine Landungsgruppe (1 Off und
8 Matrosen) zur Insel, es wurde die französische Fahne gehißt.

Aber auch ein englisches Kriegsschiff, das im Mittelmeer patrouillierte oder spionierte (das ist schwer abzugrenzen) bemerkte dieses neue Land und setzte auf dem gegenüberliegenden Ufer eine Landungsgruppe ab, es wurde die englische Fahne gehißt.

Dies bedeutet, daß zwei Großmächte Besitzansprüche auf diese neue Insel erhoben. Eine Prestigesache. Keiner wollte die Fahne einholen. Wirtschaftlich uninteressant, aber groß genug, um einen Stützpunkt in Bataillonsstärke (damals 600 Mann) in der damaligen Krisenregion (aufkommender italienischer Nationalismus) errichten zu können.
Eine Bataillonskaserne mit Artilleriemagazin hätte dort Platz gehabt.
So ein Stützpunkt mitten im Mittelmeer hätte einen politischen Wert gehabt.

Es kam 1828 zur diplomatischen Verstimmung wegen dieser Insel.
Die Franzosen beanspruchten sie und die Engländer.
Es drohte Krieg !
Die Schrecken der napoleonischen Kriege waren noch nicht vergessen, es lebten noch zahllose Krüppel in Frankreich und in England.
Aber weder Frankreich noch England waren bereit, die Fahne herunterzuholen.
Eine sehr heikle Situation. Eine unlösbare Situation.


Doch wenige Monate später kam es zu einem starken Nachbeben. Ein zweites Seebeben (aufgrund einer neuerlichen tektonischen Verschiebung) führte dazu, daß diese neue Insel innerhalb kurzer Zeit im Meer verschwand.

Somit löste sich das Problem von selbst.

Warum ich diese Geschichte hier schrieb ?
Man soll nie glauben, daß das Mittelmeer absolut statisch wäre. Und winzige Änderungen können bereits akute Kriegsgefahr zwischen Großmächten bergen.
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#2
Sowas regelt heute der Internationale Seegerichtshof wenn es
Fragen bei der Absteckung von Hoheitsgrenzen gibt.
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#3
(25-11-2013, 01:31)Harpya schrieb: Sowas regelt heute der Internationale Seegerichtshof

Wie ??
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#4
(25-11-2013, 01:36)Sinai schrieb:
(25-11-2013, 01:31)Harpya schrieb: Sowas regelt heute der Internationale Seegerichtshof

Wie ??
Mit einem Urteil.
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#5
Wenn um Land gestritten wird, hat der Internationale Seegerichtshof keine Entscheidungsmacht.
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#6
*http://www.dradiowissen.de/seegrenzen-alles-was-seerecht-ist.33.de.html?dram:article_id=12549
" Von wegen grenzenlos: In Zeiten von Google Streetview sind auch die Weltmeere genau kartografiert und vermessen. Nicht ganz so klar ist mitunter, wo Staatsgrenzen im Meer verlaufen. Doch diese Grenzen sind entscheidend – besonders, wenn es um Fischerei, Offshore-Bohrungen oder die Verschmutzung von Gewässern geht.

Immer wieder sind Seegrenzen und Seerecht umstritten – für die Klärung maritimer Rechtsstreitigkeiten ist der Internationale Seegerichtshof (ITLOS) in Hamburg zuständig, der auf der Grundlage des Seerechtsübereinkommens (SRÜ) der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 gegründet wurde. Seine Arbeit nahm das Gericht 1996 auf."
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#7
(25-11-2013, 01:46)Harpya schrieb: . . . wo Staatsgrenzen im Meer verlaufen . . .

. . . wenn es um Fischerei . . . geht.

Ja, ganz ganau. Der Internationale Seegerichtshof entscheidet dann, wenn Staatsgrenzen im Meer verlaufen. Das ist für Fischer interessant.

Aber hier geht es um neu entstandenes Festland. Solche Fragen sind leider nicht vom Internationalen Seegerichtshof zu entscheiden. Das ist nicht seine Rechtskompetenz.
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#8
(25-11-2013, 01:53)Sinai schrieb: Ja, ganz ganau. Der Internationale Seegerichtshof entscheidet dann, wenn Staatsgrenzen im Meer verlaufen. Das ist für Fischer interessant.

Aber hier geht es um neu entstandenes Festland. Solche Fragen sind leider nicht vom Internationalen Seegerichtshof zu entscheiden. Das ist nicht seine Rechtskompetenz.
Was innerhalb der Seegrenzen entsteht gehört dem zugehörigen Land
würde ich mal sagen.

Es gibt ja auch küntliche Riffe/Inseln und Aufschüttungen.
Kann mir nicht vorstellen, das da jeder mit seiner Flagge ankommen kann,
würde ja aussehen wie ein Käseigel.
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#9
(25-11-2013, 02:04)Harpya schrieb: Was innerhalb der Seegrenzen entsteht gehört dem zugehörigen Land

Das stimmt.
Küntliche Riffe/Inseln und Aufschüttungen, aber auch natürlich entstandene Inseln (ohne Menschenzutun entstanden)
innerhalb der 3-Meilen-Grenze gehört dem zugehörigen Land.

Wenn aber mitten im Mittelmeer im internationalen Gewässer eine Insel entsteht, dann ist diese keinem Land zuordenbar.
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#10
International wohl wer zuerst kommt.
Auf der Antarktis stimmt das so aber auch nicht.

Beim Nordpol wirds noch schwieriger, da kein Festland da ist.
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