(13-10-2013, 16:45)dalberg schrieb: Es ist nicht korrekt, den Australiern vorzuwerfen, sie täten nichts. Australien hat sehr viele asiatische Flüchtlinge aufgenommen, insbesondere die ursprünglich rein politischen Flüchtlinge, "boatspeople" aus Vietnam.Bitte nicht ablenken. Es gibt auch noch andere Riesenstaaten mit viel Platz.
Es geht ums Prinzip.
In Europa ist der Boden längst aufgeteilt. Bis zum letzten Quadratmeter ist alles im Grundbuch erfaßt. Das heißt, es gibt kein freies Land mehr wo Bauern oder Hirten siedeln könnten. Kein Platz für Einwanderer um Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, Weinbau, Salat, Gemüse, Obst.
Daher kommen alle Migranten in die Städte.
Und das schafft soziologische Probleme. Nicht nur religiöse. Auch rein wirtschaftliche Probleme: Arbeitslosigkeit, Lohndumping, Wohnungsnot.
Es ist unvergleichlich schwieriger, 50.000 Bootsflüchtlinge in Rom unterzubringen (wo es bereits jetzt genug Arbeitslose gibt und junge Paare die keine Wohnung finden) als in den weiten, noch unbesiedelten Gebieten dieser Welt.
Die meisten Bootsflüchtlinge sind in Dörfern aufgewachsen, jetzt müssen sie plötzlich in Großstädten leben. Ob sie glücklich sind ?
Und Riesengebiete wie Australien (dieser Staat ist ein ganzer Kontinent), Rußland östlich des Ural, USA, Kanada, viele Gebiete Südamerikas mit den riesigen Weidegebieten, sie alle halten sich da raus.
Und das sind keine unbewohnbaren Steppengebiete in Australien.
Man muß nur dort, wo jetzt die Besiedlung endet, einen 50 Km breiten Streifen dranhängen. Es ist ja nicht so, daß da bestes Weideland abrupt endet und zehn Meter weiter ist die dürre Steppe. Übergänge sind fließend.
Dort wo jetzt die Besiedlung endet, beginnt halt Land, das nicht mehr genug Profit abwirft, um westliche Aktiengesellschaften anzulocken.
Aber für die Bewohner der Sahel-Zone wäre es ein wunderbares Land.