31-01-2013, 15:59
(31-01-2013, 13:52)petronius schrieb:(31-01-2013, 01:03)Gundi schrieb: Wurde eigentlich schon der Anlass der ganzen Diskussion geklärt, nämlich das Zitat Bonhoeffers?
Wie versteht ihr denn seine Aussage: "Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht" ?
Ich würde den "Gott den es gibt" als Synonym für menschengemachte Gottesbilder verstehen. Und mit seiner Aussage drückt Bonhoeffer imho aus, dass es dem Menschen nicht möglich ist sich ein wirkliches Bild von Gott zu machen. Sein Bild (Ein Gott des es gibt...) also nicht der Wahrheit entspricht (...gibt es nicht).
so ist es wohl gemeint
aber wozu ist ein "gott" zu gebrauchen, vom dem sich nichts wissen, über den sich nichts sagen läßt läßt?
Ist halt fraglich ob Bonhoeffer mit seinem Zitat wirklich radikal jede Vorstellung ablehnte. In seinen Schrifften findet man durchaus eine konkrete Gottesvorstellung (zb. in der Gefängniskorrespondenz).
Sein Zitat geht wohl eher in die Richtung, dass man sein Gottesbild nicht zu eng fassen sollte und menschliche Begriffe nicht ausreichen Gott zu beschreiben.
Glaube bedeutet ja auch Vertrauen und in diesem Zusammenhang steht das Vertrauen in eine Gottheit, von der ich eben nichts genaueres weiß, im Vordergrund.
Und dieses Vertrauen bzw. der Glaube dass das es jemanden gibt der auf mich aufpasst, reicht vielen Menschen eben schon aus. Auch ohne dieses Wesen genau zu kennen oder genau zu wissen wieso-weshalb-warum jetzt etwas geschah oder was konkret sein Plan ist. Solche Vorstellungen würden einschränken und Gott als nicht wirklich fassbare Größe daher nicht gerecht werden.
Zumindest meine Vorstellung der Intention Bonhoeffers.