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Drohungen zur Erzwingung sozial verträglichen Verhaltens notwendig?
#24
(20-01-2013, 01:19)paradox schrieb:
(19-01-2013, 23:53)Lelinda schrieb:
(19-01-2013, 22:17)paradox schrieb: Wie ihr schreibt, wollen anscheinend auch manche lieber einen liebenden Gott, der nicht straft und nur Gutes tut.

Ich ja. Für die anderen User kann ich nicht sprechen.

Ich vermute Keksdose sieht das so ähnlich?

Stimmt. Allerdings finde ich nicht, dass man sich seinen Glauben raussuchen kann. Man glaubt, was man für glaubhaft hält (das bedingt sich ja offensichtlich) und wenn das zufällig ein grausamer Gott ist, kann man das zwar bedauern, aber an der Glaubhaftigkeit ändert sich daran ja nichts.
Ich finde ja nicht automatisch den mir angenehmsten Gott am glaubhaftesten.

Ich persönlich finde eine Vorstellung vom Paradies "mit Türsteher" (metaphorisches Bild um das mal abzukürzen) unglaubhaft. Ich denke, das es schlicht unmöglich ist, eine absolute Bewertung von Menschen vorzunehmen. Wertung in Gut und Böse ist eine Sache der Perspektive.
Wer weiß: Wenn der zweite Weltkrieg anders geendet hätte und die ganze Welt in die Hände der Nazis gefallen wäre - würden wir dann Hitler wirklich als böse Person ansehen?
Dazu kommt eine zeitliche Perspektive. Jemand, der vor 1000 Jahren als Held galt, müsste sich heute für seine "Helden-Wertung" ganz anderen Maßstäben unterwerfen. Als drittes Problem gilt in meinen Augen, dass kein Mensch wirklich komplett "gut" oder vollständig "böse" ist. Zumindest dem Anteil an Hitler, der vielleicht gut war, würde man ein großes Unrecht tun, indem man einfach den ganzen Menschen ins Höllenfeuer schmeißt, bzw.: Wo zieht man die Grenze? Reichen 50% Böse für eine Eintrittskarte für die Hölle, oder müssen es schon 51% sein? (Ich hoffe, das Problem, das ich meine, wird ersichtlich.)

Wie also soll ein Mensch bewertet werden, ob er in den Himmel oder die Hölle kömmt? In meinen Augen völlig unmöglich. Ich denke: Die Überwindung des Bösen kann (wenn überhaupt!) nur so stattfinden, dass alles Böse nichts mehr zählt. Ausgelöscht. Weg. Alle friedlich und freundlich zusammen in einem Paradies, ohne dass das Böse noch jegliche Bedeutung besitzt.

Das wäre eine paradiesische Vorstellung, die aus meiner Perspektive heraus konsequent ist, wenn man von einem liebenden Gott ausgeht, der uns prinzipiell positiv gesonnen gegenüber steht. Allerdings fällt für mich die Vorstellung vom Paradies auch immer mit der Frage zusammen "Gibt es eine Seele?", und das müsste ich leider verneinen. So betrachtet kann ich nicht behaupten, ein Paradies überhaupt für glaubhaft zu halten.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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RE: Drohungen zur Erzwingung sozial verträglichen Verhaltens notwendig? - von Keksdose - 20-01-2013, 11:27

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