20-01-2013, 01:19
(19-01-2013, 23:53)Lelinda schrieb:(19-01-2013, 22:17)paradox schrieb: Ich ging bis jetzt davon aus, dass wir annahmen, dass Gott Urheber dieser Warnungen und Drohungen ist.
Das kommt auf die Vorstellung an, die man von Gott hat. Früher glaubte ich das auch. Aber später bin ich zu der Ansicht gekommen, dass er es nicht nötig haben dürfte, psychischen Druck auszuüben. Ich gehe ja schließlich davon aus, dass der „richtige“ Gott die menschliche Psyche kennt – besser als wir heutigen Menschen und besser als die Menschen von vor 2000-3000 Jahren, als derartige Schriften entstanden sind. Dann müsste er aber auch wissen, dass Drohungen Angst und Widerstand hervorrufen - und auf keinen Fall positives Verhalten aus Überzeugung.
Dasselbe dachte ich früher auch: Ich dachte, es ist doch völlig sinnlos, all die Menschen mit einer Hölle zu bestrafen, wenn doch das Leben selbst von Gott so bestimmt ist, also auch gut und böse usw. und die Menschen im Grunde dann nichts dafür können.
(19-01-2013, 23:53)Lelinda schrieb: Vielleicht ging es den Erfindern darum, den Menschen auch dann Angst vor falschem Verhalten einzujagen, wenn Drohungen mit irdischen Strafen nicht ausreichen würden – zum Beispiel, weil die Sünde im Geheimen begangen werden konnte, oder weil der Sünder so mächtig war, dass man ihn nicht selbst belangen konnte (zum Beispiel bei einem Herrscher). Und eine ewige Strafe wirkt natürlich bedrohlicher als eine, die spätestens mit dem Tod endet.
In einigen Fällen mag auch der Gedanke eine Rolle gespielt haben, dass man die Masse durch Angst-machen von sich (zum Beispiel einer Priesterkaste) abhängig machen könnte (Beispiel: Ablasshandel im 16. Jhdt).
Die Leute zu überzeugen wird damals kein großes Problem gewesen sein. Wenn man bedenkt, was man vielen Menschen sogar noch heute, im aufgeklärten 21. Jhdt., einreden kann...
Klar, das leuchtet ein; durch die ganze Angstmacherei wird ja heutzutage Politik und Geld gemacht. Man spielt offen mit den Ängsten der Leute herum. Das ist aber Mißbrauch.
Vor Gott braucht man keine solche Angst haben, sondern Vertrauen.
Menschen, die mit Ängsten anderer spielen und ausnützen wollen, wird es leider immer geben.
(19-01-2013, 23:53)Lelinda schrieb:(19-01-2013, 22:17)paradox schrieb: Wie ihr schreibt, wollen anscheinend auch manche lieber einen liebenden Gott, der nicht straft und nur Gutes tut.
Ich ja. Für die anderen User kann ich nicht sprechen.
Ich vermute Keksdose sieht das so ähnlich?
(19-01-2013, 23:53)Lelinda schrieb:(19-01-2013, 22:17)paradox schrieb: Ich meine, wer die freie Wahl hat, der würde doch nicht auf eine Chance in den Himmel zu kommen, hoffen, sondern gleich den Gott/Glauben nehmen, der ihm die meisten Vorteile bringt, oder?
Du wählst dir deinen Glauben nach den Vorteilen, die er dir verspricht? Und der Glaube, immer und zu allen Zeiten wenigstens von Gott geliebt zu werden, egal, was andere Leute von dir halten, ist unbedeutend für dich?
Wenn du dir wirklich andere Götter suchen willst, wird Gott dich weder daran hindern, noch dir das übelnehmen.
Oh, ich glaube schon, dass Gott mir das sehr Übel nehmen würde.
Menschen sind opportunistisch. Solange sie keine Konsequenz spüren, warum sollten sie dann ausgerechnet an den Gott glauben, der sie mit harten Strafen bedroht? bspw in einer polytheistischen Gesellschaft. Das habe ich gemeint.
Selbst in diesem strengen, strafenden, monotheistischen Glauben gibt es ja auch Gläubige, die nur glauben, um sich den Vorteil des Paradieses zu verdienen.
Natürlich ist auch das Gefühl wichtig, dass Gott einen liebt, aber wenn man das Leben liebt und Gott dankbar dafür ist, dann weiß man auch, dass Gott immer bei dir ist.
with great power comes great responsibility
Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.