19-01-2013, 18:52
Das, was diejenigen, die auf Erden Opfer waren, fühlen, muss nicht Rache sein, sondern vor allem der Wunsch, nie wieder dem Täter ausgeliefert sein zu müssen. Ich würde doch annehmen, dass das in einem Paradies (vorausgesetzt, es existiert) der Fall wäre; sonst hätten die Opfer in einem Paradies nichts gewonnen, und dieses trüge seinen Namen nur zum Schein.
Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, dass es „gerecht“ sein soll, wenn die es die einen nach dem Tod gut haben und die anderen leiden sollen, auch wenn sie nach allgemeiner Auffassung durch ihr Verhalten auf Erden selbst daran schuld sind. Wer im Paradies könnte denn ein gutes Gefühl bei diesem Gedanken haben? Das ist nicht mit einem guten, gütigen Gott vereinbar.
Der Vergleich mit einer Eltern-Kind-Beziehung hinkt ähnlich wie der Vergleich mit dem (zumindest deutschen) Strafrecht. Und Eltern, die zu ihren grausamsten Sanktionsmaßnahmen greifen würden, weil sich das Kind nicht nach ihren Wünschen verhalten hat, sind sowieso nicht gerade vorbildhaft und werden sicher eher gefürchtet als geliebt und vielleicht manchmal auch gehasst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach dem Tod alle Gefühle und Erinnerungen erhalten bleiben. Beide sind (im Leben) dazu da, um sich zurechtzufinden. So kann die Angst vor einem Tiger zu Lebzeiten überlebensnotwendig sein, wird im Tod jedoch nicht mehr gebraucht. Wie viele andere Ängste auch. Warum sollten sie also erhalten bleiben? Es geht ja auch niemand davon aus, dass man nach dem Tod noch Hunger hätte. Also könnten Gefühle, die nach dem Tod keinen Sinn mehr machen, samt der dazugehörigen Erinnerungen verschwinden. Positive Gefühle für den sozialen Bereich wie Liebe und Freundschaft dagegen würde man auch brauchen können, wenn es im Jenseits wirklich eine Art gesellschaftliches Leben gäbe; die könnten also erhalten bleiben. Oder auch die Erinnerungen und Gefühle, die man unbedingt (in Erinnerung) behalten will - wozu negative Gefühle wie Hass wohl kaum zählen.
Und da es wohl keinen Menschen gibt, der nicht irgendetwas Gutes in sich hat, und sei es der schlimmste Verbrecher, müssten von jedem ein paar (oder auch mehr) positive Gefühle und Erinnerungen übrig bleiben.
Es wäre also theoretisch denkbar, alle Menschen ins Paradies zu lassen, allerdings ohne ihre negativen Gefühle, Gedanken und Erinnerungen, also nur mit ihren „guten“ Anteilen. Auch ohne den Zwang zur Karma-Aufbesserung durch Wiedergeburt und ohne jenseitige Sanktionen.
Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, dass es „gerecht“ sein soll, wenn die es die einen nach dem Tod gut haben und die anderen leiden sollen, auch wenn sie nach allgemeiner Auffassung durch ihr Verhalten auf Erden selbst daran schuld sind. Wer im Paradies könnte denn ein gutes Gefühl bei diesem Gedanken haben? Das ist nicht mit einem guten, gütigen Gott vereinbar.
Der Vergleich mit einer Eltern-Kind-Beziehung hinkt ähnlich wie der Vergleich mit dem (zumindest deutschen) Strafrecht. Und Eltern, die zu ihren grausamsten Sanktionsmaßnahmen greifen würden, weil sich das Kind nicht nach ihren Wünschen verhalten hat, sind sowieso nicht gerade vorbildhaft und werden sicher eher gefürchtet als geliebt und vielleicht manchmal auch gehasst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach dem Tod alle Gefühle und Erinnerungen erhalten bleiben. Beide sind (im Leben) dazu da, um sich zurechtzufinden. So kann die Angst vor einem Tiger zu Lebzeiten überlebensnotwendig sein, wird im Tod jedoch nicht mehr gebraucht. Wie viele andere Ängste auch. Warum sollten sie also erhalten bleiben? Es geht ja auch niemand davon aus, dass man nach dem Tod noch Hunger hätte. Also könnten Gefühle, die nach dem Tod keinen Sinn mehr machen, samt der dazugehörigen Erinnerungen verschwinden. Positive Gefühle für den sozialen Bereich wie Liebe und Freundschaft dagegen würde man auch brauchen können, wenn es im Jenseits wirklich eine Art gesellschaftliches Leben gäbe; die könnten also erhalten bleiben. Oder auch die Erinnerungen und Gefühle, die man unbedingt (in Erinnerung) behalten will - wozu negative Gefühle wie Hass wohl kaum zählen.
Und da es wohl keinen Menschen gibt, der nicht irgendetwas Gutes in sich hat, und sei es der schlimmste Verbrecher, müssten von jedem ein paar (oder auch mehr) positive Gefühle und Erinnerungen übrig bleiben.
Es wäre also theoretisch denkbar, alle Menschen ins Paradies zu lassen, allerdings ohne ihre negativen Gefühle, Gedanken und Erinnerungen, also nur mit ihren „guten“ Anteilen. Auch ohne den Zwang zur Karma-Aufbesserung durch Wiedergeburt und ohne jenseitige Sanktionen.