18-01-2013, 10:16
(17-01-2013, 22:17)paradox schrieb: Ich finde das sehr überheblich. Auch ein Atheist kann nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt.
Tut mir leid! So war das gar nicht gemeint. Zunächst mal: Rationalität ist in meinen Augen keinen Deut besser als Emotionalität. Ich würde deshalb niemals auf die Idee kommen, Rationalität höher zu bewerten. (Fast das Gegenteil ist der Fall: Emotionale Menschen sind mir viel sympathischer als Rationalisten!) Deshalb war es wirklich nicht überheblich gemeint, aber ich verstehe völlig, dass es aus deiner Perspektive so wirkt, und dafür entschuldige ich mich natürlich.
Zweitens: Du hast natürlich Recht; niemand kann beweisen, dass es Gott nicht gibt. Aus meiner (rationalen?) Perspektive ist diese Unbeweisbarkeit seiner Existenz sowie seiner Nichtexistenz aber eher ein Indiz dafür, dass es ihn nicht gibt.
Ich glaube, das Schema, nach dem ich hier vorgehe, sieht so aus: Eine Theorie ist, solange sie unbewiesen ist, erstmal ungültig. Um Gültigkeit zu erlangen, muss ein Beweis her. Mit Null Beweisen auf der einen und Null Beweisen auf der anderen Seite ist die Theorie nichts wert.
Wendet man das auf die Frage nach einer Existenz Gottes an, sieht es (aus meiner Perspetive) schlecht für ihn aus. Kann man auf dieser Grundlage irgendwie verstehen, warum ich Rationalität tendenziell eher als Zugang zum Atheismus/Agnostizismus sehe?
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)