11-10-2012, 13:25
(10-10-2012, 09:55)Unschlagbarer schrieb: 1.) Unterließe man bei Kindern ab ihrer Geburt jede aber auch jede religiöse Information, wäre keiner dieser späteren Kinder und Erwachsenen gottgläubig.
2.) Dies ist der natürliche Normalzustand, der auch bei jedem - bei jedem! - Tier und auch bei jeder Pflanze zu beobachten ist.
3.) Kein Tier ist je beim Beten beobachtet worden oder bei anderen religiösen Zeremonien.(Ich habs mal nummeriert...R.B.)
Richard Bastian schrieb:1.) Würde man so etwas tun müsste man gleichzeitig jede andere Information von solch einem gedachten Wesen fernhalten, spiel das mal erst so durch...Weshalb sollte man das tun, etwa die Kinder nicht Lesen und Schreiben zu lehren?
Bei meiner Aussage ging es ausschließlich um den religiösen Glauben und woher er bei den meisten Menschen kommt.
Richard Bastian schrieb:2.) Man sieht nur das was man kennt, wie soll es denn möglich sein, bei einem Tier so etwas wie "Glaube" feststellen zu können wenn man nicht einmal den Glaube eines anderen Menschen feststellen kann, was also will man bei einem Tier "beobachten"?Du verwechselst hier den Glauben mit den ausgeführten und zu beobachtenden Riten und Ritualen.
Beten ist ein solches Ritual, es sagt zwar nichts darüber aus, was der Mensch glaubt, der betet, aber es zeigt deutlich und demonstrativ eine eingelernte innere Haltung, evtl. sogar einen vorhandenen Glauben.
Jeder Gläubige (fast jeder) zeigt solche Rituale. Es gibt massenhaft davon.
Kein Tier aber (Pflanzen gehören hier eigentlich nicht dazu, weil sie ja keine Intelligenz haben) zeigt solche Rituale. Tiere kennen nur Balzverhalten oder Rangeleien ums Fressen oder um Nester, um die Weibchen etc., um natürliche Dinge eben, die fürs Leben und Überleben der jeweiligen Art notwendig sind.
Nur der Mensch hat sich Götter ausgedacht, weil er eine viel weiter entwickelte Fähigkeit als Tiere hat, die ihm ausgiebiges Denken und Er-Denken und auch das Kommunizieren dieser Gedanken mittels komplizierter Sprache und auch Schrift ermöglichen.
Früher, als ich Kind war oder zu jung, um mir abschließende Überzeugungen und Verhaltensweisen herauszubilden, hab ich auch den Kopf gesenkt, wenn man am Tisch betete (etwa wenn ich wo zu Besuch war oder wenn ich notgedrungen mal mit in eine Kirche ging). Das geschah aber nicht, weil ich betete (das habe ich nie wirklich getan), sondern mehr aus Höflichkeit und weil mir der Mut fehlte, mich von solchen Ritualen klar zu distanzieren. Es war mir immer peinlich. Heute sage ich es den Leuten auch, und wer Anstand hat und Rücksicht nimmt, dass es auch Ungläubige gibt, der unterlässt lautes und demonstratives Beten, wenn ich mit am Tisch sitze.
Ich stelle mir grade vor, wenn sich in islamischen Gemeinschaften einer davon ausschließen würde, obwohl er "gelernter Moslem" ist. Undenkbar! Ich möchte dort nicht in seiner Haut stecken.
Keiner kann wirklich in den inneren Kern des Menschen schauen, auch nicht bei Moslems. Keiner weiß wirklich, was in den Köpfen vorgeht, wenn alle gemeinsam den Kopf auf den Boden senken und "Allahu akbar" murmeln oder rufen. Es sind nur Rituale, die man sehn kann.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)