28-09-2012, 10:18
(27-09-2012, 23:19)Ekkard schrieb: Genau! Es ist das alte menschliche Schema: "Wir - die Guten, jene - die Bösen!" Dieses Schema ist uns "Kleingruppenwesen" angeboren. Schaut doch mal auf unsere Diskussionen: Die Anderen sind doch stets jene Widerlinge, die man überzeugen will - bis hin zu persönlichen (verbalen) Angriffen. Das Andere ist stets das Falsche!
Und genau weil die Religion auch nicht hilft, dieses uralte, menschliche, genetisch vorgeprägte Denk- und Verhaltensschema zu überwinden, ist Religion wenn schon nicht schädlich, doch zumindest auch nicht nützlich.
Dass sie davon spricht, ändert auch nichts daran. Nicht Worte zählen letztlich, sondern Taten.
Wenn man sich in den Koran oder die Sharia etwas einliest, so gibt es dort ebensolche guten Vorsätze wie z.B. in den Evangelien. Helfen sie aber, die guten zu überwinden oder gar zu eliminieren?
Auch der Kommunismus hat gute Worte benutzt, auch er wollte den neuen Menschen erziehen. Hat er es geschafft? Keineswegs. Sobald eine Ideologie (auch Religion ist gewissermaßen Ideologie) versucht, sich wirklich durchzusetzen, artet es regelmäßig aus in Bevormundung oder Bekämpfung Andersdenkender. Und da sind sich Kommunisten, Christen oder Moslems doch ziemlich gleich.
Da es hier um den Islam geht, den Moslems ist dringend anzuraten, wenigstens die Gleichberechtigung der Geschlechter einzuführen, denn es ist inzwischen längst bekannt, dass die Frauen einen viel positiveren Einfluß auf die Gesellschaft haben, wenn man sie denn lässt.
Der Islam ist leider immer noch eine absolut männlich dominierte Organisation. Und da muss man den Hebel ansetzen, und zwar weltweit, in Einigkeit oder zumindest mit einer Mehrheit.
„Die Kunst weise zu sein ist die Kunst zu wissen, was man übersehen hat.“ (William James)

