19-08-2012, 01:21
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um die Abtrennung eines Körperteils eines kleinen Kindes auf Veranlassung seiner Eltern, weil sie damit einem religiösen Gebot folgen wollen. Die Vorhaut ist genauso verzichtbar wie die Mandeln oder der kleine Finger. Mein Vater verlor den kleinen Finger bei der Arbeit an einer Maschine. Er wurde ihm abgetrennt, die Wunde verbunden und nach kurzer Zeit war alles wieder gut. Ich habe meinen Vater sehr gemocht.
Er schlug uns zwar manchmal als Kinder, meine Schwester und mich. Manchmal mußten wir in den Keller. Wir haben uns aber nie beschwert, weil wir unsere Eltern liebten. Vielleicht auch, weil es in der damaligen Zeit, den 50er Jahren, üblich war. Die Lehrer schlugen uns ja auch. Es war 'normal'.
Ich hätte mich nie über eine Beschneidung beschwert. Aber wenn ich es später bemerkt hätte, dass sie ihm als Ritual vorgeschrieben war, nicht als Zeichen zwischen ihm und mir, dann hätte ich ihn gefragt, 'warum nahmst du mir denn nicht meinen Finger, damit ich dir ähnlich sein kann?'
Diese Geschichte, die auf Wahrheit beruht, wendet sich gegen falsche Vergleiche. Gegen den Vergleich der Beschneidung mit einer Impfung (Petronius), gegen den Vergleich mit einer Mandelentfernung aufgrund von Halsentzündung (Petronius), gegen den Vergleich mit dem Stechen eines Ohrlochs (Petronius), gegen den Vergleich mit einer zugenähten Hasenscharte (Petronius).
Die Beschneidung entfernt einen Körperteil im Rahmen eines Rituals, das die Eltern wollen, weil es ihre Religion will. Der Vergleich mit der Taufe: 'dann bin ich qua taufe ebenso "ewig als einer Religion angehörig gemacht" worden. wo kann ich meine eltern und den pfarrer verklagen?' (Petronius) vergißt, dass bei einer Taufe keine Körperteile entfernt werden.
Ich sage es ungern, zumal ich ja noch Neuling in diesem Forum bin, aber Ignoranz nervt! Es ist in meinem Augen eine Respektlosigkeit vor der Frage nach Grenzen der Macht der Religionen, derartig herumzublödeln. Es geht in Wahrheit nicht um verzichtbare Körperteile, sondern um die Rechte des Menschen über den eigenen Körper, der vieles hätte, das problemlos abgetrennt werden könnte, nicht nur Finger und Zehen.
Und es geht in Wahrheit auch nicht um Elternrechte, sondern um Religionen, die die Elternrechte bestimmen wollen und den Auftrag zur Beschneidung von Eltern verlangen! Um im Kernbereich des Menschen Macht auszuüben. Wie gesagt, die Vorhaut ist verzichtbar wie der kleine Finger. Und Religion wäre verzichtbar, wenn sie in das Elternrecht eingreift und Beschneidungen verlangt. Das ist respektlos gegenüber Familie und Menschenwürde, ein Verstoß gegen das Grundgesetz.
Er schlug uns zwar manchmal als Kinder, meine Schwester und mich. Manchmal mußten wir in den Keller. Wir haben uns aber nie beschwert, weil wir unsere Eltern liebten. Vielleicht auch, weil es in der damaligen Zeit, den 50er Jahren, üblich war. Die Lehrer schlugen uns ja auch. Es war 'normal'.
Ich hätte mich nie über eine Beschneidung beschwert. Aber wenn ich es später bemerkt hätte, dass sie ihm als Ritual vorgeschrieben war, nicht als Zeichen zwischen ihm und mir, dann hätte ich ihn gefragt, 'warum nahmst du mir denn nicht meinen Finger, damit ich dir ähnlich sein kann?'
Diese Geschichte, die auf Wahrheit beruht, wendet sich gegen falsche Vergleiche. Gegen den Vergleich der Beschneidung mit einer Impfung (Petronius), gegen den Vergleich mit einer Mandelentfernung aufgrund von Halsentzündung (Petronius), gegen den Vergleich mit dem Stechen eines Ohrlochs (Petronius), gegen den Vergleich mit einer zugenähten Hasenscharte (Petronius).
Die Beschneidung entfernt einen Körperteil im Rahmen eines Rituals, das die Eltern wollen, weil es ihre Religion will. Der Vergleich mit der Taufe: 'dann bin ich qua taufe ebenso "ewig als einer Religion angehörig gemacht" worden. wo kann ich meine eltern und den pfarrer verklagen?' (Petronius) vergißt, dass bei einer Taufe keine Körperteile entfernt werden.
Ich sage es ungern, zumal ich ja noch Neuling in diesem Forum bin, aber Ignoranz nervt! Es ist in meinem Augen eine Respektlosigkeit vor der Frage nach Grenzen der Macht der Religionen, derartig herumzublödeln. Es geht in Wahrheit nicht um verzichtbare Körperteile, sondern um die Rechte des Menschen über den eigenen Körper, der vieles hätte, das problemlos abgetrennt werden könnte, nicht nur Finger und Zehen.
Und es geht in Wahrheit auch nicht um Elternrechte, sondern um Religionen, die die Elternrechte bestimmen wollen und den Auftrag zur Beschneidung von Eltern verlangen! Um im Kernbereich des Menschen Macht auszuüben. Wie gesagt, die Vorhaut ist verzichtbar wie der kleine Finger. Und Religion wäre verzichtbar, wenn sie in das Elternrecht eingreift und Beschneidungen verlangt. Das ist respektlos gegenüber Familie und Menschenwürde, ein Verstoß gegen das Grundgesetz.