(26-06-2012, 18:43)Gundi schrieb: Weshalb also für die Eigenschaften einer transzendenten Identität auf die Regeln der Logik zurückgreifen, wenn bereits die Existenz dieser Identität absolut metaphysisch ist?
Es ist halt die Frage, welche Rolle Logik in Glaubensfragen spielt bzw. spielen sollte oder ob religiöser Glaube nicht bereits per Definition sich logischen Denkmustern entzieht?
Da stimme ich zu.
Es ist nunmal so, dass die menschliche Realität in vielen Bereichen "unlogisch" ist, weil vieles assoziativ und durch Gefühle erfahren wird.
Die Religion blendet diese Seite der Wirklichkeit nicht aus, und versucht (oder sollte es), dies in einen vernünftigen Zusammenhang zur Gesellschaft und dem natürlichen Umfeld zu bringen.
Logik ist schließlich auch nur ein evolutionär erworbenes Ordnungsinstrument, welches gute Dienste leistet, aber bei Dingen der "Menschlichkeit" nur bedingt einsetzbar ist.
Nietzsche schrieb mal zur Logik :
"Der Rest ist Mißgeburt und Noch-nicht-Wissenschaft: will sagen Metaphysik, Theologie, Psychologie, Erkenntnistheorie.
Oder Formal-Wissenschaft, Zeichen-Lehre: wie die Logik und jene angewandte Logik, die Mathematik.
In ihnen kommt die Wirklichkeit gar nicht vor, nicht einmal als Problem: ebensowenig als die Frage, welchen Wert überhaupt eine solche Zeichen-Konvention, wie die Logik ist, hat." (Götzendämmerung)