12-06-2012, 10:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-06-2012, 10:31 von schmalhans.)
(12-06-2012, 02:59)paradox schrieb: War zwar nicht an mich gerichtet, aber dazu würde ich gerne antworten.
Also, wenn das Leben, die Welt und all das sinnlos so wäre, also ohne Plan, ohne bewussten Zweck, und rein zufällig,
dann wäre die Welt und das Leben bedeutungslos, weil eben sinnlos.
Es wäre egal, ob wir die Natur, die Umwelt usw. vergiften, zerstören oder sonstwas damit anstellen oder sehr sorglos umgehen, weil das alles eben bedeutungslos wäre. Der Mensch würde nur mehr zu seinem eigenen Vorteil handeln. Gut und Böse zu handeln, wäre auch bedeutungslos.
Wenn wir als Menschen nicht daran glauben können, nicht einer höheren Instanz verantwortlich werden zu können für unsere Taten, und glauben wir würden in einer sinnlosen Welt leben, hätte der Mensch sich und alles Leben auf der Erde wohl eher schon zerstört.
Und der Verstand des Menschen würde bei dieser Zerstörung sogar sehr dienlich sein als dass er den Menschen zu vernünftigem Handeln bewegen würde.
Ich weiss, ihr werdet wieder sagen, dass das unsinnig sei, der Mensch würde dann nach Vernunft handeln usw., aber wenn ich sehe was der Mensch bisher mit der Vernunft seines Verstandes trotz guter Vorsätze alles angestellt, so bezweifle ich, dass er in einer solchen sinnlosen Welt, etwas Vernünftiges zustande bringen wollen würde.
Erstens: machst du hier eine Tautologie auf - "wenn sie sinnlos ist, ist sie sinnlos." Das ist Quatsch.
Zweitens verwechselst du "sinnvoll" mit "wertvoll für" oder "lebenswichtig".
Drittens: die Menschheit (besser: der unvernünftige, gierige Teil von ihr) ist gerade dabei, die Welt zu vergiften und zu zerstören. Deiner Logik nach gehört das zu Gottes Plan (wie etwa die Sintflut). Ich finde solch ein Denken moralisch mehr als verwerflich, denn es fordert zur Untätigkeit auf.
Viertens: Erst wenn man begriffen hat, dass die Welt nicht einem vorher bestimmten Plan folgt, kann man vernünftig handeln. Vorher tappst man blind im Dunkel herum, denn der Plan ist ja "unergründlich".
Fragen?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)

