03-06-2012, 21:31
Der Jesuit Teilhard de Chardin war zwar Theologe und Priester, aber noch viel mehr als das war er Naturwissenschafter gewesen.
Da er als einer der bedeutenden Paläontologen seiner Zeit vom Evolutions-Gedanken überzeugt war, gleichzeitig aber feststellen musste, dass dieser bei den meisten seiner Theologen-Kollegen wenig Zustimmung fand, versuchte er, den Evolutions-Gedanken zu erweitern und der Theologie zugänglich zu machen. Er entwickelte die Idee, wonach sich im Lauf des evolutiven Komplexitätswachstums die geistige Innenseite immer stärker als "Bewusstsein" manifestiert habe. Maximale Zentrierung innerhalb gegebener Komplexitätsgrenzen führte, meinte Teilhard, zur Transformation der Evolution auf eine neue Ebene: Kosmogenese zur lebenden Zelle, Biogenese zum denkenden Menschen, Noogenese (= Erscheinen des ersten Menschen) zur "universalen Einigung der Menschheit in Gott" ("Punkt Omega").
Diese (sich in Richtung Pantheismus bewegende) Ausweitung des Evolutions-Gedankens führte naturgemäß zu Konflikten mit der Schuldogmatik. Insbesondere das starke Interesse, das Teilhards Ideen bei modernen Theologen hervorrief, war den Kirchenoberen und der Ordensleitung suspekt. Sein Orden versuchte ihn mundtot zu machen, er bekam ein Lehr- und Publikationsverbot verordnet, wurde mit einem Aufenthaltsverbot in Paris belegt und nach China abgeschoben. Seine Lehren wurden als "doppeldeutig, gefährlich und irrig" denunziert.
Mit einigen Vorbehalten versehen haben die Schriften Teilhards nach den 2. Vatikanum doch noch die verdiente Würdigung erhalten. Ab nun galt er als ein Protagonist der Öffnung der Kirche zur modernen Welt. Sein Gesamtwerk wurde aufgelegt, und seine Ideen wurde auch von manchen "Intelligent-Design-Anhängern" aufgegriffen und – entsprechend modifiziert - vorgetragen.
Obwohl sich Teilhard heute auch seitens der Amtskirche einer gewissen Anerkennung erfreuen darf, wurden die lehramtlichen Vorbehalte bisher nicht zurückgenommen.
Da er als einer der bedeutenden Paläontologen seiner Zeit vom Evolutions-Gedanken überzeugt war, gleichzeitig aber feststellen musste, dass dieser bei den meisten seiner Theologen-Kollegen wenig Zustimmung fand, versuchte er, den Evolutions-Gedanken zu erweitern und der Theologie zugänglich zu machen. Er entwickelte die Idee, wonach sich im Lauf des evolutiven Komplexitätswachstums die geistige Innenseite immer stärker als "Bewusstsein" manifestiert habe. Maximale Zentrierung innerhalb gegebener Komplexitätsgrenzen führte, meinte Teilhard, zur Transformation der Evolution auf eine neue Ebene: Kosmogenese zur lebenden Zelle, Biogenese zum denkenden Menschen, Noogenese (= Erscheinen des ersten Menschen) zur "universalen Einigung der Menschheit in Gott" ("Punkt Omega").
Diese (sich in Richtung Pantheismus bewegende) Ausweitung des Evolutions-Gedankens führte naturgemäß zu Konflikten mit der Schuldogmatik. Insbesondere das starke Interesse, das Teilhards Ideen bei modernen Theologen hervorrief, war den Kirchenoberen und der Ordensleitung suspekt. Sein Orden versuchte ihn mundtot zu machen, er bekam ein Lehr- und Publikationsverbot verordnet, wurde mit einem Aufenthaltsverbot in Paris belegt und nach China abgeschoben. Seine Lehren wurden als "doppeldeutig, gefährlich und irrig" denunziert.
Mit einigen Vorbehalten versehen haben die Schriften Teilhards nach den 2. Vatikanum doch noch die verdiente Würdigung erhalten. Ab nun galt er als ein Protagonist der Öffnung der Kirche zur modernen Welt. Sein Gesamtwerk wurde aufgelegt, und seine Ideen wurde auch von manchen "Intelligent-Design-Anhängern" aufgegriffen und – entsprechend modifiziert - vorgetragen.
Obwohl sich Teilhard heute auch seitens der Amtskirche einer gewissen Anerkennung erfreuen darf, wurden die lehramtlichen Vorbehalte bisher nicht zurückgenommen.
MfG B.