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Gleichnis vom Unkraut Mt 13, 34-43
#31
(27-05-2012, 13:26)schmalhans schrieb: Ich sehe keinen großen Unterschied, ob ich es wörtlich oder metaphorisch lese - denn die Geisteshaltung ist die selbe. In dieser Denkweise gibt nur Freund und Feind, nur gut und böse, nur schwarz und weiß.
Das ist es ja eben! Dieses Gleichnis ist eine Überzeichnung ganz im Gegensatz zum tatsächlichen Leben. So, wie wörtlich Glaubende dieses Gleichnis missverstehen, tust du dies auch.
Grundsätzlich handelt es sich um den literarischen Kniff gegen den (Glaubens) Zweifel – oder das gute Argument dafür. Das Argument wird vorgebracht, weil Menschen im Allgemeinen in (Vorurteils-) Kategorien denken und nicht damit sie so denken!


(27-05-2012, 19:38)petronius schrieb: was ist eine metapher?
dürfen metaphern beliebig interpretiert werden?
Metapher = bildlicher Ausdruck im übertragenen Sinne.
Die zweite Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Sprachbilder wollen unsere Konventionen beeinflussen (stärken oder ändern). Man kann auch sagen: Unser Bewusstsein für eine bestimmte Wertvorstellung schärfen. Im vorliegenden Fall wird eine Entscheidung verlangt – und zwar nicht einmalig, sondern in jeder Situation für das Vertrauen in die Botschaft Christi.

(27-05-2012, 19:38)petronius schrieb: angesichts so mancher auslegungen (z.b. "ist für unsere sünden gestorben" soll bedeuten "ist wegen unsereres nicht immer untadeligen verhaltens gestorben") komme ich zu dem schluß, daß religiöses reden wohl immer metaphorisch und dessen auslegung völlig beliebig ist
Die Gefahr besteht. Deshalb ist bei Wertvorstellungen immer auch zu bedenken, wieweit sie anderen schaden kann. Metaphorische Rede soll Bedenken wecken.


(27-05-2012, 21:45)indymaya schrieb: Weshalb dann die Aufregung?
Selbst "Unkraut" ist keine Beleidigung weil es lediglich besagt, dass Weizen auf den Acker gesät wurde und nichts anderes für das Feld bestimmt ist.
Na, die Wogen gingen hoch her und richteten sich gegen eine bestimmte Person. Das wurde angemahnt.

Die fatale Wirkungsgeschichte kommt von einer allzu wörtlichen Auffassung des hier behandelten Gleichnisses, so als gebe es Menschen, die "Unkraut" sind, das es zu vernichten gilt. Nichts dergleichen will uns das Gleichnis beibringen! Es geht um die tägliche eigene Entscheidung für das Gute bzw. um die Beständigkeit des Glaubens. Wenn du so willst, sollen wir uns zu den Guten rechnen dürfen. Aber das ist offensichtlich nicht zum geistigen Nulltarif zu haben. Der innere 'Schweinehund', die geistige Fehlhaltung, unbedachtes Agieren, kurz: der 'Teufel' (der Feind) soll keine Ernte halten dürfen.

(27-05-2012, 21:45)indymaya schrieb: Hinzu kommt, dass Lolch (wilder Weizen) gemeint ist, der erst vom echten Weizen zu unterscheiden ist wenn sich Ähren bilden (Frucht tragen). Deshalb lässt Gott alles zusammen wachsen, bis zur Ernte.
Sehr interessanter Gedanke! Er besagt nämlich, dass wir Mitmenschen eben nicht in Schubladen stecken, sondern ihre Entwicklung abwarten sollen.

Andererseits führt kein Weg an der Erkenntnis vorbei, dass die Bibel an dieser Stelle auch eine Drohung bereit hält, nämlich am jüngsten Tag im Feuerofen verbrannt zu werden, die ich persönlich erziehungstechnisch für kontraproduktiv halte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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