Islam!?

[Ekkard]

Ich bin 15 Jahre alt und bin Moslem. ...

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Ich bin 70 und Christ (protestantische Richtung).

Warum ich z. B. Christ bin: Nun, weil ich so "sozialisiert" wurde. Irgendwann in meinem Leben habe ich erkennen müssen, dass es viele Wege des Zusammenlebens gibt und keine allgemein gültige Wahrheit darüber, wie das am besten zu organisieren ist. Die Religionslehren transportieren "Wertvorstellungen" - und eine ist so gut wie die andere, solange sie Frieden und Gerechtigkeit will.

Die Alternative wäre eine Kampfeswahrheit, wie sie als Herrenideologie im so genannten Dritten (Deutschen) Reich herrschte. Oder die Kampfesmoral germanischer Krieger oder Blutrache und ähnliche Vergeltungsregeln.

Am liebsten würde ich Atheist sein, aber ich denke, dass dann mein Vater ...

Lerne deine Religionslehre gut und urteile dann, nicht vorher. Atheist zu sein, heißt zunächst einmal gar nichts, wenn man nicht weiß, welche Philosophien dahinter stehen. Auch da gibt es mindestens so viel zu lernen, wie bei den Religionen. Wie gesagt, es geht immer darum, gut mit den Menschen der jeweiligen Umgebung zurecht zu kommen, ohne sich letztlich gegenseitig tot zu schlagen (auch nicht durch Worte!).

Also im Ernst, wer glaubt schon, dass vor irgendwieviel Jahren en Prophet Menschen geholfen hat, Visionen hatte usw!? Die Geschichte mit der Arche Noah??? Wer glaubt schon an sowas??

Na ja, mit 15 versteht man diese Geschichten nicht wirklich. Denn dahinter stecken Glaubenskrisen und Verwirrungen, die bis in die Politik der alten Völker reichten. Die Noah-Story macht deutlich, wer als rechtschaffen gelten kann, nämlich derjenige, der "auf Gott hört und vorsorgt". Ich habe gelernt, dass diese Geschichten immer nur ganz kleine Glaubenshäppchen transportieren, kleine Bekenntnisse, die man nicht überfordern bzw. überinterpretieren darf.

Im Übrigen schließen sich Gottesglaube und Evolutionslehre überhaupt nicht aus. Denn wie Gott schafft, steht nicht in den heiligen Schriften, weil es in den Religionslehren nicht um Sachen sondern um Beziehungen (der Menschen zueinander und zu ihrer Welt) geht.