(02-03-2012, 22:23)helmut schrieb: …das "angebliche" Leben von Sokrates oder die "angeblichen" Ermordung Cäsars.
Das Argument ist schwach. Was Sokrates und Cäsar betrifft, ist die Quellenlage unvergleichlich besser.
helmut schrieb:petronius schrieb:und du wirst akzeptieren müssen, daß mich dieses "argument" nicht im geringsten beeindruckt. meinetwegen glaub aber gern weiterhin, daß man stadtmauern mit posaunen kaputtblasen kann, nur weil das so in der bibel stehtNein, so steht das nicht in der Bibel.
Dem Sinn nach schon.
helmut schrieb:Wir haben uns nicht nur über das leere Grab unterhalten, es ging darum, dass die Kirche nicht von Paulus gegründet wurde. Du scheinst gewisse Schwierigkeiten zu haben, zu erkennen, auf welche deiner Aussagen ich jeweils eingehe.
Du machst es einem auch nicht leicht.
Tatsache ist, dass die ältesten Texte des NTs von Paulus stammen und ein guter Teil dieser Texte ihm zweifelsfrei zugeordnet werden kann. Für alle anderen Texte des NTs, die Apg eingeschlossen, gilt das nicht.
helmut schrieb:Außerdem bist du überhaupt nicht darauf eingegangen, dass alle Belege dafür sprechen, dass Paulus nur das verkündet und den von ihm gegründeten Gemeinden geschrieben hat, was die Christen schon glaubten, bevor er zu seiner ersten Missionsreise ausgesandt wurde.
Das ist eine kühne Behauptung. Das, was man über den Glauben der frühesten Christen zu glauben weiß, ist lange nach den Paulustexten niedergeschrieben worden.
helmut schrieb:Die Apostelgeschichte ist literarisch eine historische Monographie –
Die Apg nimmt in Anspruch, eine solche zu sein. Zum Teil ist die Apg auch "politischer Text". Er diente u.a., um die "Bewegung" (siehe unten), die von den Römern mit Argwohn beobachtet wurde, möglichst harmlos erscheinen zu lassen. Er machte das geschickt, wählte vertraute (griechische) Formen und Methoden (Proömium, Widmung, etc.).
Worüber schreibt Lukas?
ἡ ὁδός (he hodos = der Weg, Bewegung) nennt er das, was er beschreibt. Die Bezeichnung "Christianer" kommt in der Apg nur zweimal vor. Lukas kennt die Bezeichnung zwar, aber sie ist die Ausnahme, nicht die Regel.
MfG B.