08-01-2012, 18:15
Wer wirklich nachdenkt, wird religiös motivierte Ideologien genauso wahrnehmen, wie ein areligiöser Denker. Da unterscheiden sich beide Seiten nicht. Was die Reaktionäre in USA und hier machen und denken, ist einfach gestrickt nach dem Motto: "Wir, die Guten gegen die Bösen da draußen" - ein uraltes Schema nahezu in jeder Gemeinschaft gleich welchen Glaubens oder welcher Konfession. Du kannst es immer und überall finden. Atheisten und Agnostiker machen keine Ausnahme. Sich davon distanzieren kann sich nur der einzelne Mensch, der sich diese angeborene Verhaltensweise bewusst macht. Und nachfragt, warum in einer Versammlung Front gegen irgendwen "da draußen" gemacht wird. Und ich weiß aus vielen säkularen und kirchlichen Versammlungen, wie diese Dynamik plötzlich aufkommt. Es ist leider nicht immer so einfach, den "lieben, goldigen Mitmenschen" diese Denkweise bewusst zu machen!
Das alles sind Mythen unserer Art des Daseins. In anderen Weltgegenden und zu anderen Zeiten galten andere Mythen, und die Menschen leben damit oder haben damit gelebt. Beispielsweise zählt in China das Individuum viel weniger als hier.
Und für einseitige Ideologiene (z. B. Rassenideologie) ist fast jeder Mensch und jede Gemeinschaft anfällig, wegen des o. a. angeborenen Schemas.
(08-01-2012, 14:11)Porq schrieb: Aber die Religion ist auch ein mächtiges Mittel der Manipulation und Kontrolle (wie man zB an der "Tea-Party-Bewegung" in den USA sieht), in der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart...Klar! (siehe oben).
(08-01-2012, 14:11)Porq schrieb: Dass es sich bei Religion um keine Tatsachenbehauptung handelt, macht sie in meinen Augen noch gefährlicher (und ich wiederhole: IN DEN FALSCHEN HÄNDEN!!!), da sich Gläubige immer auf den Standpunkt zurückziehen können: Deine Argumente sind zwar gut und richtig, aber mein Glaube beruht nunmal nicht auf Tatsachen, sondern ist eine "Abmachung mit mir selbst" und deshalb XYZ....Sorry, zu viel Einseitigkeit! Wir bewegen uns auf dem Feld der Selbstmotivation und woher sie kommt. Es handelt sich um Lebensphilosophie pur.
(08-01-2012, 14:11)Porq schrieb: Ich schließe mich petronius an: Man sollte Handlungsmaximen und Lebensphilosophien besser an Tatsachen festmachen.Dann fang endlich mal an, diese Tatsachen zu konkretisieren und aufzuzählen!
?
Es gibt sie schlicht nicht. Gewiss, wir hier in Mitteleuropa und darüber hinaus leben nach den christlichen und daraus entwickelten humanitären Grundsätzen (Philosophien), insbesondere der Unverletzlichkeit des Individuums, des Eigentums, der Wohnung. Schon bei der Ehe bröckelt der Putz, weil der Geschlechtstrieb bisweilen stärker ist als das Gefühl der Solidarität mit dem angeheiratetem Partner.Das alles sind Mythen unserer Art des Daseins. In anderen Weltgegenden und zu anderen Zeiten galten andere Mythen, und die Menschen leben damit oder haben damit gelebt. Beispielsweise zählt in China das Individuum viel weniger als hier.
Und für einseitige Ideologiene (z. B. Rassenideologie) ist fast jeder Mensch und jede Gemeinschaft anfällig, wegen des o. a. angeborenen Schemas.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

