30-11-2011, 20:08
(30-11-2011, 09:12)carey_1349 schrieb: Wie schon gesagt, vielleicht hätte ich das Wort Fundamentalismus präzisieren oder austauschen sollen…
ich habe es im allgemein gebräuchlichen sinn verstanden: die überbewertung ideologischer werte bzw. dogmen gegenüber dem realen befund
daß "fundamentalismus" bedeute, auf sichere fundamente zurückzugreifen, ist mir als sprachschöpfung bisher nur aus, tja, "fundamentalistischen" kreisen als selbstrechtfertigung bekannt
natürlich hat keiner was gegen gute fundamente einer überzeugung. das kritisiert ja auch keiner. was an "fundamentalismus" kritisiert wird - oder, von der anderen seite her gewertet, warum ein solcher vorwurf pejorativ verstanden wird - geht ja darüber hinaus
ein fundamentalist, der z.b. die evolution leugnet, wird nicht wegen seines fundaments "bibel" kritisiert, sondern weil dieses in aussagen zur evolution kontrafaktisch verstanden wird. der fundamentalistische ansatz ist nicht "die bibel ist fundament meines glaubens", sondern "was auch immer ich in die bibel hinein interpretiere, und widerspreche es auch dem realen befund, ist die unumstößliche wahrheit"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)