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Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden?
#3
(26-09-2011, 19:31)Dhoruba schrieb: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden?
Die Unterscheidung von Menschen nach Glaubenden und Denkenden ist sachlich nicht gerechtfertigt. Das Denken aller Menschen wurzelt in einem Grundgerüst von Annahmen über die Beziehungen von Mensch zu Mensch und von Welt zu Mensch. Einfache Beispiele sind:
  • Tötungshemmung
  • Goldene Regel
  • Achtung fremden Eigentums
  • Gut und Böse
  • Achtung durch die Gesellschaft (Ehre)
Der Wunsch nahezu aller Menschen besteht darin, in einem Umfeld ähnlich Gesinnter zu leben. Das schafft Vertrauen und Verlässlichkeit - jedenfalls meistens. Und dies trifft natürlich auch auf jene Menschen zu, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Konformität zu sichern.
Durch das ach so edle "Selberdenken" kommt man in keinem Fall zu einem gesellschaftlichen Konsens sondern nur durch Kommunikation. Religionsgemeinschaften (Logen, Kirchen, Synagogen) mögen allerlei unangenehme Eigenschaften haben. Ganz gewiss sind sie Eines: Kommunikationszellen.

(26-09-2011, 19:31)Dhoruba schrieb: Vor Luther war das ja verpönt, aber jetzt? Und haben wir nicht die Aufklärung hinter uns zumindest in Nordeuropa? Nordafrika fängt ja auch schon damit an.
"Das" = "Selber denken": Meiner Meinung nach werden hier "Äpfel mit Birnen vermengt" (und Mus produziert). Aufklärung richtet sich gegen geistige Erstarrung, Herrschaftsstrukturen, Bildungsmangel, durchaus unzulässige Mythenbildung und ungerechtfertigte Methoden der Erkenntnisgewinnung. Auch das sind alles gesellschaftliche Vorgänge, die aber mit beispielsweise der christlichen Lehre nichts zu tun haben. Es ist nur so, dass beispielsweise die Herrschaftsstrukturen religiös begründet wurden. Das aber ist schlicht falsch (nicht nur im Christentum, sondern in jeder Religion). Seine Herrschaftsstrukturen muss jede Gesellschaft (durch Kommunikation) selbst entwickeln. Die Religion gibt nur vor, wie Mensch den Menschen und die Welt ansehen soll.

Zurück zu den Authoritäten: Sie müssen als Repräsentanten der Herrschaft innerhalb einer Gesellschaft betrachtet werden. Falls diese Strukturen im gesellschaftlichen Konsens als ungerecht erkannt werden, so müssen diese Strukturen ersetzt werden.
Daran hat die Religion bestenfalls den Anteil, zu bestimmen, was als ungerecht gilt.
Letztlich zeigt die Geschichte der Umbrüche, dass Authoritäten keine Chance haben zu überleben, wenn sie nicht rechtzeitig den geänderten Verhältnissen entsprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden? - von Ekkard - 05-10-2011, 11:21

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