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Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden? - Dhoruba - 26-09-2011 Vor Luther war das ja verpönt, aber jetzt? Und haben wir nicht die Aufklärung hinter uns zumindest in Nordeuropa? Nordafrika fängt ja auch schon damit an. RE: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden? - Gundi - 04-10-2011 Wieso war das denn vor Luther anders? Ist nicht Luther u.a. dadurch in Ungnade gefallen, dass er denn Ablasshandel anprangerte? Da hat er doch gedacht ![]() Ansonsten scheint es mir leichter für Obrigkeiten nicht allzu viel denkende Menschen unter sich zu haben. Könnten ja eine Gefahr werden. Das ist aber nicht auf Religion beschränkt, sondern findet man auch in der Politik, im Büro, im Bekanntenkreis... RE: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden? - Ekkard - 05-10-2011 (26-09-2011, 19:31)Dhoruba schrieb: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden?Die Unterscheidung von Menschen nach Glaubenden und Denkenden ist sachlich nicht gerechtfertigt. Das Denken aller Menschen wurzelt in einem Grundgerüst von Annahmen über die Beziehungen von Mensch zu Mensch und von Welt zu Mensch. Einfache Beispiele sind:
Durch das ach so edle "Selberdenken" kommt man in keinem Fall zu einem gesellschaftlichen Konsens sondern nur durch Kommunikation. Religionsgemeinschaften (Logen, Kirchen, Synagogen) mögen allerlei unangenehme Eigenschaften haben. Ganz gewiss sind sie Eines: Kommunikationszellen. (26-09-2011, 19:31)Dhoruba schrieb: Vor Luther war das ja verpönt, aber jetzt? Und haben wir nicht die Aufklärung hinter uns zumindest in Nordeuropa? Nordafrika fängt ja auch schon damit an."Das" = "Selber denken": Meiner Meinung nach werden hier "Äpfel mit Birnen vermengt" (und Mus produziert). Aufklärung richtet sich gegen geistige Erstarrung, Herrschaftsstrukturen, Bildungsmangel, durchaus unzulässige Mythenbildung und ungerechtfertigte Methoden der Erkenntnisgewinnung. Auch das sind alles gesellschaftliche Vorgänge, die aber mit beispielsweise der christlichen Lehre nichts zu tun haben. Es ist nur so, dass beispielsweise die Herrschaftsstrukturen religiös begründet wurden. Das aber ist schlicht falsch (nicht nur im Christentum, sondern in jeder Religion). Seine Herrschaftsstrukturen muss jede Gesellschaft (durch Kommunikation) selbst entwickeln. Die Religion gibt nur vor, wie Mensch den Menschen und die Welt ansehen soll. Zurück zu den Authoritäten: Sie müssen als Repräsentanten der Herrschaft innerhalb einer Gesellschaft betrachtet werden. Falls diese Strukturen im gesellschaftlichen Konsens als ungerecht erkannt werden, so müssen diese Strukturen ersetzt werden. Daran hat die Religion bestenfalls den Anteil, zu bestimmen, was als ungerecht gilt. Letztlich zeigt die Geschichte der Umbrüche, dass Authoritäten keine Chance haben zu überleben, wenn sie nicht rechtzeitig den geänderten Verhältnissen entsprechen. RE: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden? - petronius - 08-10-2011 (05-10-2011, 11:21)Ekkard schrieb: Der Wunsch nahezu aller Menschen besteht darin, in einem Umfeld ähnlich Gesinnter zu leben. Das schafft Vertrauen und Verlässlichkeit - jedenfalls meistens stimmt - für die meisten ist das wohl so. aber die für wenigeren, die diese gesinnung nicht teilen, ist das dasein in solchen geschlossenen gesellschaften weniger lustig deshalb lieber pluralismus als religiös verordnete einheitlichkeit (05-10-2011, 11:21)Ekkard schrieb: Durch das ach so edle "Selberdenken" kommt man in keinem Fall zu einem gesellschaftlichen Konsens sondern nur durch Kommunikation auch durch "kommunikation" in der art der religionen (one way von der kanzel herab) kommt man nicht zu einem echten konsens, sondern durch intellektuelle auseinandersetzung (05-10-2011, 11:21)Ekkard schrieb: Religionsgemeinschaften (Logen, Kirchen, Synagogen) mögen allerlei unangenehme Eigenschaften haben. Ganz gewiss sind sie Eines: Kommunikationszellen klar. war das zk der kpdsu auch es geht schon darum, auf welche art und mit wem kommuniziert wird (05-10-2011, 11:21)Ekkard schrieb: Aufklärung richtet sich gegen geistige Erstarrung, Herrschaftsstrukturen, Bildungsmangel, durchaus unzulässige Mythenbildung und ungerechtfertigte Methoden der Erkenntnisgewinnung. Auch das sind alles gesellschaftliche Vorgänge, die aber mit beispielsweise der christlichen Lehre nichts zu tun haben ja klar alles, was an kirche und religion kritisiert wird, hat halt im ernstfall "nichts mit der lehre zu tun", bzw. die lehre soll dann ex post immer das genau andere gewesen sein... warum, wodurch soll denn speziell die christliche mythenbildung "zulässig", ihre methode der erkenntnis (welche denn überhaupt? dogmen ex cathedra") "gerechtfertigt" sein? (05-10-2011, 11:21)Ekkard schrieb: Es ist nur so, dass beispielsweise die Herrschaftsstrukturen religiös begründet wurden. Das aber ist schlicht falsch (nicht nur im Christentum, sondern in jeder Religion). Seine Herrschaftsstrukturen muss jede Gesellschaft (durch Kommunikation) selbst entwickeln. Die Religion gibt nur vor, wie Mensch den Menschen und die Welt ansehen soll eben. und ist gerade deshalb ja ein so wunderbares herrschaftsinstrument, definiert herrschaftsstrukturen und setzt sie durch ich muß schon wieder bruno kreisky zitieren: "lernens geschichte!" RE: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden? - Ekkard - 08-10-2011 Petronius, ich stimme dir in allen Punkten zu. Auch beim Letzten - das war ja eigentlich (m)ein Kritikpunkt, auch wenn es nicht so richtig 'rübergekommen zu sein scheint. RE: Mögen Päpste und Fundamentalisten die bedingungslos Glaubenden statt der Denkenden? - Schnurrli - 29-11-2011 Bedingungslos Glaubende waren oder sind die Voraussetzung um ihre Glaubenssätze zu erfüllen. Für denkende Menschen, die sich mit der Materie befassen, bleibt eigentlich nur die Verdammnis. Dazu eine kleine Auswahl von Glaubenssätzen. Zitiert aus dem Buch „Wer lügt – Gott oder die Kirche?“. Verbindliche Glaubenssätze nach RN (Randnummern) RN. 49: Wer sagt, die Menschenvernunft sei so unabhängig, dass ihr der Glaube nicht von Gott befohlen werden könne, der sei ausgeschlossen. (früher = verdammt) RN. 85: Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen. (früher = verdammt) RN. 430: Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir. Was haben diese verbindlichen Glaubenssätze überhaupt noch mit christlich im Sinne der christlichen Nächstenliebe zu tun? Hier wird kühl berechnend so getextet, wie es aus strategischer Sicht dem Konzern Vatikan den größten Nutzen bringt. Mit Andersdenkenden wird eiskalt verfahren und ihnen ohne Bedenken das Schicksal ewiger Höllenqualen verkündet. Eine besondere Überheblichkeit und Arroganz sind die immer wieder verwendeten Hinweise „nach Gottes Willen und Anordnung“ zu handeln. |