04-10-2011, 07:02
(01-10-2011, 06:51)Pravoslav_Bonn schrieb: Professor Ratzinger hat trotzdem in gewisser Weise recht.
Der Humanismus ist ja nicht etwas, das immer schon da war, sondern ein Ergebnis des westeuropäischen Sonderwegs.
Es beginnt damit, dass sich der Papst im 11. Jahrhundert von der christlichen Kirche trennt, behauptet, der Stellvertreter Christi zu sein, und versucht, sich auf Gottes Thron zu setzen und die Welt zu regieren.
Im 16. Jahrhundert kommen die Reformatoren und sagen: "Was der Papst darf, darf jeder andere Getaufte auch."
Zum Schluss kommen die Revolutionäre von 1789 und sagen: "Was die Anhänger der christlichen Religion dürfen, dürfen alle anderen Menschen auch-"
da hat aber einer die geschichte nicht verstanden, geschweige denn ist er in der lage, eine geistesgeschichtliche entwicklung zu verstehen - er konstruiert sie bloß entgegen allen realen befunds
(01-10-2011, 06:51)Pravoslav_Bonn schrieb: Wer also den Humanismus überwinden will
warum sollte man das wollen?
(01-10-2011, 06:51)Pravoslav_Bonn schrieb: muss ebenso entschieden für die Abschaffung des Papsttums eintreten. Faule Kompromisse mit dem Vatikan (angeblich zur Abwehr des Atheismus und zur Stärkung der "christlichen Werte") führen nur dazu, dass sich der Geist des Westens immer weiter ausbreitet.
wer mit dem papsttum nichts anfangen kann, braucht bloß nicht mitglied der rkk zu sein
warum nun aber der staat diesem religionsführer hier ein sonderrecht zur selbstdarstellung einräumen soll, weiß ich auch nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)