28-08-2011, 01:32
(25-08-2011, 10:51)Ekkard schrieb:(24-08-2011, 09:50)Unschlagbarer schrieb: Offenbar bist du selbst religiös (falls nicht, muss ich dich falsch verstanden haben), daher erkennst du den wirklichen Sinn und Charakter des Atheismus gar nicht.Auch der Atheismus stellt nicht jene universal gültige Weltanschauung dar, die "jeden Götterglauben (der Religionen) ablehnt". Die "Götter" sind nur anders, z. B.: Nutzen, Naturverbundenheit, bewusste Sinnleere bzw. Eigensinn, (absolut gesetzte) Freiheitlichkeit, betonte Sachlichkeit, Mensch als Maß der Dinge.
Wer sagt, dass der Atheismus eine universal gültige Weltanschauung mit den von Dir genannten "Göttern" darstelle?
Ekkard schrieb:Die Ablehnung "jeden Götterglaubens" ersetzt keine Götter, sondern muss im schlimmsten Fall ständig neue erfinden.
Das ist nach meiner Erfahrung die typische Form der Ablehnung des Atheismus seitens eines Gottgläubigen. Er kann einfach nicht begreifen, dass es sich ganz hervorragend ohne einen Gottesglauben leben lässt. Ich gehe so weit zu sagen: auch sterben lässt (nämlich ohne Ängste). Als ich zur Atheistin wurde, brauchte ich die abhanden gekommene Vorstellung von einem Gott nicht durch die von anderen zu ersetzen oder gar neue zu erfinden. Der Stellenwert der von Dir genannten "Ersatzgötter" blieb derselbe wie zuvor. Versuche zu verstehen: Der Atheist vermisst rein gar nichts, wenn er den Gottesglauben aufgibt und ablehnt, ganz im Gegenteil: Er lebt in klarem Bewusstsein der Freiheit von beengenden und beklemmenden Vorstellungen eines strafenden, womöglich rachsüchtigen Übervaters, sondern im Bewusstsein der absoluten Eigenverantwortlichkeit und Angstfreiheit vor sogenanntem Übernatürlichen - was übrigens auch eine große Gelassenheit angesichts des natürlichen Endes der eigenen Person einschließt.
Gruß
Vitoria
