18-01-2005, 05:10
Ein paar Zitate:
Aber schließlich im Gesamtzusammenhang muss man BEIDES sehen den universalen Heilswillen Gottes für alle Menschen, aber auch die Kirche, als "Werkzeug" dieses Willens (Kirche hat nicht nur eine Bedeutung!)
Grüße
Mathias
Zitat:Wir sind gelehrt worden und haben euch oben bereits eingeschärft, daß Christus als der Erstgeborene Gottes der Logos ist, an dem jedes Menschengeschlecht Anteil erhielt. Diejenigen, die mit dem Logos (meta logou) ihr Leben führten, sind Christen, auch wenn sie für gottlos galten, wie Sokrates, Heraklit und andere ihresgleichen unter den Griechen, und unter den Barbaren Abraham, Hananja, Asarja, Misael, Elias und viele andere, von deren Taten oder Namen aufzuzählen wir als im Augenblick zu weitläufig absehen möchten.(Justin, Philosoph, Märtyrer, Kirchenvater, Martyrium + um 165 in Rom: Erste Apologie, Nr. 46).
Zitat:Damit nämlich jemand das ewige Heil erlange, ist nicht immer erfordert, daß er der Kirche als Glied in Wirklichkeit (reapse) einverleibt ist; das aber ist wenigstens notwendig, daß er ihr im Wunsch und im Verlangen (votum fidei) anhange." (DH 3866-3873)
Zitat:5. Wir können aber Gott, den Vater aller, nicht anrufen, wenn wir irgendwelchen Menschen, die ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind, die brüderliche Haltung verweigern. Das Verhalten des Menschen zu Gott dem Vater und sein Verhalten zu den Menschenbrüdern stehen in so engem Zusammenhang, daß die Schrift sagt: "Wer nicht liebt, kennt Gott nicht" (1 Joh 4,8). So wird also jeder Theorie oder Praxis das Fundament entzogen, die zwischen Mensch und Mensch, zwischen Volk und Volk bezüglich der Menschenwürde und der daraus fließenden Rechte einen Unterschied macht. Deshalb verwirft die Kirche jede Diskriminierung eines Menschen oder jeden Gewaltakt gegen ihn um seiner Rasse oder Farbe, seines Standes oder seiner Religion willen, weil dies dem Geist Christi widerspricht. Und dementsprechend ruft die Heilige Synode, den Spuren der heiligen Apostel Petrus und Paulus folgend, die Gläubigen mit leidenschaftlichem Ernst dazu auf, daß sie "einen guten Wandel unter den Völkern führen" (1 Petr 2,12) und womöglich, soviel an ihnen liegt, mit allen Menschen Frieden halten14, so daß sie in Wahrheit Söhne des Vaters sind, der im Himmel ist. Nostra aetate
Aber schließlich im Gesamtzusammenhang muss man BEIDES sehen den universalen Heilswillen Gottes für alle Menschen, aber auch die Kirche, als "Werkzeug" dieses Willens (Kirche hat nicht nur eine Bedeutung!)
Zitat:Der altkirchliche Satz "außerhalb der Kirche kein Heil" (...) ist zu interpretieren als Ausdruck der Untrennbarkeit des universalen Heilswillens Gottes von der Sakramentalität der Kirche und nicht als eine kategorische Aussage über das Endschicksal von "Juden, Häretikern, Schismatikern" (ebd.), Nicht-Christen oder Nicht-Katholiken. Die aussage von der intrumentellen Heilsnotwendigkeit der Kirche ist zusammen zu sehen mit den Aussagen des universalen Heilswillen, der auchaußerhalb der Grenzen der sichtbaren Kirche zu seinem Ziel gelangen kann (...). Wo immer aber die Gnade Christi wirksam ist, drängt sie ihrer eigenen Natur nach auf eine volle sakramentale und ekklesiale Realisierung hin (vgl. DH 741; 788; vgl. NR 367, 68; den Brief des heiligen Offiziums an den Erzbischof von Boston 1949 gegen eine rigoristische Auslegung des Satzes "außerhalb der Kirche kein Heil"). Die Notwendigkeit der Kirche ergibt sich aus dem Gebot Christi und seiner Bestimmung, wonach die Kirche das Mittel zum Heil sei. Der Satz "extra ecclesiam nulla salus" muß aber so ausgelegt werden, wie ihn die Kirche versteht:
"Damit nämlich jemand das ewige Heil erlange, ist nicht immer erfordert, daß er der Kirche als Glied in Wirklichkeit (reapse) einverleibt ist; das aber ist wenigstens notwendig, daß er ihr im Wunsch und im Verlangen (votum fidei) anhange." (DH 3866-3873)
Auf den einzelnen Menschen hin gesehen ist die instrumentale Heilsnotwendigkeit der Kirche konditional wirksam:
"Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollen." (LG 14)
Auf der Ebene der Sichtbarkeit der Kirche gibt es eine gestufte Form der Gliedschaft:
"Jene werden der Gemeinschaft der Kirche voll eingegliedert, die, im Besitze des Geistes Christi, ihre ganze Ordnung und alle in ihr eingerichteten Heilsmittel annehmen und in ihren sichtbaren Verband mit Christus, der sie durch den Papst und die Bischöfe leitet, verbunden sind, und dies durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und der kirchlichen Leitung und Gemeinschaft." (LG 14) Ludwig Müller, Dogmatik S. 576.
Grüße
Mathias