10-07-2011, 23:10
Hallo Ekkard,
wir diskutieren doch hier die ganze Zeit über die Threadfrage, oder nicht?
Du hast die Frage von t.logemann als Threadfrage an den Beginn gestellt, und ich habe darauf reagiert und gesagt, dass Philosphieren für mich erst einmal der Kernpunkt ist, und dass dies eine Tätigkeit sei.
In vorläufiger Art charakterisierte ich dieses Philosphieren als "den Dingen auf den Grund gehen".
Die Frage nach dem Verhältnis von Wahrnehmung und Erkenntnis kam dann - im Verlauf des Threads - in den Fokus Begrifflichkeit und Sprache. Also in dem Sinne von: sind philosophisches Verstehen oder Erkennen der dann gewählten Begrifflichkeit adäquat?
Und von da kam es auf die unterschiedlichen Sprachen, die unterschiedliche Begrifflichkeiten und daher auch unterschiedliche Philosophien haben.
Ich selber wollte darauf hinaus, dass philosophische Probleme mitunter Scheinprobleme sind, weil sie ohne die entsprechende Sprache gar nicht existieren würden.
Es sind also keine echt philosophischen Probleme. Es sind durch die Sprache gemachte Probleme.
Darum kann jemand, der sehr begriffsfixiert ist, von der Sprache verführt werden, Theorien aufzustellen, die keinen Rückhalt in der Beobachtung der Wirklichkeit haben. Oder aber, sie werden durch die Sprache in eine Struktur gebracht, die die ursprünglich existentielle Frage verfälscht.
Im übrigen sehe ich das Fehlen des 'Objektes' in anderen Sprachen eben gerade nicht als Mangel. Ich selber empfinde sehr stark den Mangel in meiner eigenen Sprache, Subjekt und Objekt trennen zu müssen, weil es mich so lange dazu gebracht hat, auch in die Realität diese Trennung hineinzuprojizieren.
Darum ist das Philosophieren eben auch in dem Sinne notwendig, dass man diese zwanghafte Subjekt-Objekt-Trennung hinterfragen lernt. Es schafft, hinter den Zwang der Sprache zu gelangen und dadurch andere Zusammenhänge zu entdecken. Einige User in diesem Thread haben Ähnliches mehrfach angedeutet.
Und das Erlernen anderer Sprachen - möglichst nicht einer lingua franca - verhilft dazu, die Suggestion der eigenen Sprache zu durchschauen und die philosophischen Fragen auf eine andere Basis zu stellen als die der eigenen Sprachstruktur.
Wenn man dann aber tatsächlich diese strikte Trennung von Subjekt und Objekt nicht mehr in dem alten Ausmaße macht und die Dinge in einem anderen Zusammenhang sieht, dann hat man mit der eigenen Sprache Probleme, das noch auszudrücken.
wir diskutieren doch hier die ganze Zeit über die Threadfrage, oder nicht?
Du hast die Frage von t.logemann als Threadfrage an den Beginn gestellt, und ich habe darauf reagiert und gesagt, dass Philosphieren für mich erst einmal der Kernpunkt ist, und dass dies eine Tätigkeit sei.
In vorläufiger Art charakterisierte ich dieses Philosphieren als "den Dingen auf den Grund gehen".
Die Frage nach dem Verhältnis von Wahrnehmung und Erkenntnis kam dann - im Verlauf des Threads - in den Fokus Begrifflichkeit und Sprache. Also in dem Sinne von: sind philosophisches Verstehen oder Erkennen der dann gewählten Begrifflichkeit adäquat?
Und von da kam es auf die unterschiedlichen Sprachen, die unterschiedliche Begrifflichkeiten und daher auch unterschiedliche Philosophien haben.
Ich selber wollte darauf hinaus, dass philosophische Probleme mitunter Scheinprobleme sind, weil sie ohne die entsprechende Sprache gar nicht existieren würden.
Es sind also keine echt philosophischen Probleme. Es sind durch die Sprache gemachte Probleme.
Darum kann jemand, der sehr begriffsfixiert ist, von der Sprache verführt werden, Theorien aufzustellen, die keinen Rückhalt in der Beobachtung der Wirklichkeit haben. Oder aber, sie werden durch die Sprache in eine Struktur gebracht, die die ursprünglich existentielle Frage verfälscht.
Im übrigen sehe ich das Fehlen des 'Objektes' in anderen Sprachen eben gerade nicht als Mangel. Ich selber empfinde sehr stark den Mangel in meiner eigenen Sprache, Subjekt und Objekt trennen zu müssen, weil es mich so lange dazu gebracht hat, auch in die Realität diese Trennung hineinzuprojizieren.
Darum ist das Philosophieren eben auch in dem Sinne notwendig, dass man diese zwanghafte Subjekt-Objekt-Trennung hinterfragen lernt. Es schafft, hinter den Zwang der Sprache zu gelangen und dadurch andere Zusammenhänge zu entdecken. Einige User in diesem Thread haben Ähnliches mehrfach angedeutet.
Und das Erlernen anderer Sprachen - möglichst nicht einer lingua franca - verhilft dazu, die Suggestion der eigenen Sprache zu durchschauen und die philosophischen Fragen auf eine andere Basis zu stellen als die der eigenen Sprachstruktur.
Wenn man dann aber tatsächlich diese strikte Trennung von Subjekt und Objekt nicht mehr in dem alten Ausmaße macht und die Dinge in einem anderen Zusammenhang sieht, dann hat man mit der eigenen Sprache Probleme, das noch auszudrücken.