10-07-2011, 12:33
(10-07-2011, 10:48)Gundi schrieb: Mir ist nicht ganz bewusst wie man ohne Sprache denken kann?
Wenn ich philosphiere, versuche ich, zu verstehen, wahrzunehmen, zu erkennen. Dazu benutze ich alle möglichen Wahrnehmungsorgane, die der Mensch zur Verfügung hat.
Was genau "denken" ist, sollte man sich vielleicht mal genau auseinanderklamüsern. Ich musste das tun, als ich Schauspielschüler dazu bringen musste, auf der Bühne das "Denken" zu imitieren.
Kennt der Schauspieler den Prozess des Denkens nicht, wirkt er hölzern. Er tut nur so, als ob er denkt.
Der Prozess des Denkens ist vielschichtig. Ein Gedanke "entsteht", sagt man. Woraus entsteht er? Das lohnt sich, das an sich zu beobachten.
(10-07-2011, 10:48)Gundi schrieb: Zumindest bei mir ist es so, dass ich, wenn ich mich ernsthaft mit einem Problem beschäftige, meine Gedanken bereits im Kopf in die Form der Sprache bringe.
Wüsste auch gar nicht wie es sonst gehen soll. Vieleicht noch Bilder, aber die kann man ja dann auch mit Sprache erklären.
Ja, Bilder sind in der Tat eine der Ebenen, die stattfinden, bevor etwas ins Wort kommt. Die reinen Bilder aber wollen nicht ins Wort. Sie müssen erst bewertet werden, bevor sie ins Verbale transportiert werden können. Sprache bewertet notgedrungen. Und da liegt dann auch der Verlustcharakter.
