08-07-2011, 10:43
(07-07-2011, 21:32)Karla schrieb: Von Spinozas "Ethik" war ich als Studentin geradezu betört. Hingerissen, in das Werk geradezu verliebt.
Aber nie je bin ich auf die Idee gekommen, dass Spinoza da mit "Beweisen" über die Wirklichkeit aufwarten will.
Auch Spinoza wird seine Idee begründet haben bzw. erklärt haben wie er dazu kommt.
Es sagt ja niemand, dass der Beweis ein endgültiger sein muss. Wir befinden uns im Bereich der Ethik zu einem Großteil auf metaphysischem Niveau, absolute Beweise sind daher nicht möglich, bzw. sind immer bezogen auf die Ansichten des Verfassers.
Dennoch muss der Philosoph mitteilen wir er zu seiner Idee kommt.
Wenn ich zb. sage: "Menschen zu töten ist moralisch verwerflich!", dann ist das doch noch keine Philosophie, sondern lediglich eine dahin gestellte Aussage, die ich nun auch erklären, eben "beweisen", muss.
Und erst diese Begründung, das zu rate ziehen von anderen Meinungen, Ansichten, Erfahrungswerten etc. verleiht einer solchen Aussage Gewicht.
Ich muss erklären, weshalb ich diese Ansicht vertrete.
(07-07-2011, 21:32)Karla schrieb: Auf jeden Fall ist die "Ethik" von Spinoza kein naturwissenschaftliches Werk, sondern ein geisteswissenschaftliches Werk, und Beweise - nachprüfbare, wiederholbare - gibt es in der Geisteswissenschaft (als solcher) nicht.
Doch die gibt es schon. Statistiken zum Beispiel.
