08-07-2011, 03:46
Tja Bion,
was ist philosophisch „ein Beweis“?
Jede Religion kann für sich den Beweis antreten, das ihre Kernaussage die einzig richtige Aussage ist. Witzigerweise anerkennen die Religionen untereinander meistenteils die Wichtigkeit der Vorgängerreligion, bestreiten aber vehement die Richtigkeit der Nachfolger. Ebenso witzigerweise sind sich die Gelehrten und Führer aller Religionen darüber einig, dass die „absolute Wahrheit“ einzig und alleine bei Gott liegt, trotzdem wird die eigene Position – Jesus als „Erlöser“, Muhammad als „Vollender“, um zwei miteinander konkurrierende Beispiele zu nennen - bis zum Erbrechen verteidigt. Auf die Idee, das Jesus und Muhammad nur zwei Seiten einer Medaillie, dass die Religionsstifter allgemein „nur“ Facetten einer allumfassenden übergeordneten Wahrheit sind, kommt keiner (oder will keiner kommen).
Oder nimm die Frage des juristischen Beweises: Es ist eine Kette von Indizien entstanden, die spekulativ miteinander verbunden eine „Beweiskette“ sugestieren. Aber ein Augenzeugenbeweis oder ein Tatsachenbeweis ist nie zustande gekommen – das Gericht wird also im Falle einer Verurteilung den Standardsatz verkünden: „Das Gericht ist zu der Überzeugung gekommen....“. Nur: In der demokratiuschen Rechtsordnung geht’s nicht darum, welche Überzeugung das Gericht hat, sondern es geht um den „hieb- und stichfesten“ Augenzeugen- und/oder Tatsachenbeweis. Und wenn der fehlt kann die Indizienkette noch so „lückenlos“ sein; sie bleibt letztlich eine Spekulation die zielgerichtet auf ein bestimmtes Ereignis hin ausgerichtet ist. Das fällt aber in der Regel keinem Gericht auf – man verurteilt fleissig weiter auf Grundlage der Spekulation, anstatt dem, Grundsatz „in dubios pro reo“ Geltung zu verschaffen...
was ist philosophisch „ein Beweis“?
Jede Religion kann für sich den Beweis antreten, das ihre Kernaussage die einzig richtige Aussage ist. Witzigerweise anerkennen die Religionen untereinander meistenteils die Wichtigkeit der Vorgängerreligion, bestreiten aber vehement die Richtigkeit der Nachfolger. Ebenso witzigerweise sind sich die Gelehrten und Führer aller Religionen darüber einig, dass die „absolute Wahrheit“ einzig und alleine bei Gott liegt, trotzdem wird die eigene Position – Jesus als „Erlöser“, Muhammad als „Vollender“, um zwei miteinander konkurrierende Beispiele zu nennen - bis zum Erbrechen verteidigt. Auf die Idee, das Jesus und Muhammad nur zwei Seiten einer Medaillie, dass die Religionsstifter allgemein „nur“ Facetten einer allumfassenden übergeordneten Wahrheit sind, kommt keiner (oder will keiner kommen).
Oder nimm die Frage des juristischen Beweises: Es ist eine Kette von Indizien entstanden, die spekulativ miteinander verbunden eine „Beweiskette“ sugestieren. Aber ein Augenzeugenbeweis oder ein Tatsachenbeweis ist nie zustande gekommen – das Gericht wird also im Falle einer Verurteilung den Standardsatz verkünden: „Das Gericht ist zu der Überzeugung gekommen....“. Nur: In der demokratiuschen Rechtsordnung geht’s nicht darum, welche Überzeugung das Gericht hat, sondern es geht um den „hieb- und stichfesten“ Augenzeugen- und/oder Tatsachenbeweis. Und wenn der fehlt kann die Indizienkette noch so „lückenlos“ sein; sie bleibt letztlich eine Spekulation die zielgerichtet auf ein bestimmtes Ereignis hin ausgerichtet ist. Das fällt aber in der Regel keinem Gericht auf – man verurteilt fleissig weiter auf Grundlage der Spekulation, anstatt dem, Grundsatz „in dubios pro reo“ Geltung zu verschaffen...
